Videokonferenz-Anbieter zurzeit im Aufwind

Als Folge der Terroranschläge melden US-Anbieter von Video- und Telefonkonferenzen eine verstärkte Nachfrage.

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Von
  • Holger Dambeck

In den USA legten die Anbieter von Video- und Telefonkonferenzen jetzt konkrete Zahlen über die in Folge der Terroranschläge sprunghaft gestiegene Nachfrage nach ihren Dienstleistungen vor. Nach Angaben des Wall Street Journal konnte das kalifornische Unternehmen Placeware 49 Prozent mehr Webkonferenzen vermitteln, als in den Wochen zuvor. Auch der französische Anbieter Genesys meldete für seinen Telefonkonferenz-Service einen Anstieg von 40 Prozent.

Offenbar vermeiden viele Unternehmen Flugreisen und setzen verstärkt auf elektronische Kommunikation. Hewlett-Packard bat beispielsweise alle Mitarbeiter weltweit, auf Flugreisen insbesondere mit US-Airlines zu verzichten.

Aktien aus dem Bereich Video-, Web- und Telefonkonferenzen zogen am Montag deutlich an. Die Kurse von US-Unternehmen wie Act Teleconferencing, Picture Tel und WebEx Communications legten zwischen 13 und 40 Prozent zu. Analysten warnten unterdessen vor einer Überbewertung des Marktes. Erst in den nächsten Wochen werde sich zeigen, ob die Branche dauerhaft wachse.

In Deutschland lässt sich derzeit noch keine verstärkte Nachfrage erkennen. Unternehmen wie die Deutsche Bank und McKinsey erklärten, es gebe bislang kaum Hinweise auf ein verändertes Reise- und Kommunikationsverhalten in Deutschland. "Wir nutzen Videokonferenzen schon länger, um Kosten zu sparen", erklärte Klaus Thoma von der Deutschen Bank. Derzeit sei aber kein Trend auszumachen. Auch bei Hewlett-Packard hängt die verstärkte Nutzung von Videokonferenzen vor allem mit Sparmaßnahmen bei Reisekosten zusammen, die bereits Anfang 2001 beschlossen worden waren. (hod)