Datenschutzgrundverordnung: Juristen zählen 160.000 Verstöße

Die Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper hat zusammengetragen, wie viele Verstöße gegen die DSGVO gemeldet wurden und wie hoch die Summe der verhängten Geldbußen ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 203 Kommentare lesen
Datenschutzgrundverordnung: Juristen zählen 160.000 Verstöße

Je schwärzer desto mehr Geldstrafen kamen je Land zusammen.

(Bild: DLA Piper)

Lesezeit: 2 Min.

Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 wurden in den 28 EU-Mitgliedsländern plus Norwegen, Island und Liechtenstein bisher 160.000 Verstöße gegen sie gemeldet. Das hat die Kanzlei DLA Piper ausgerechnet. Europäische Datenschutzbeauftragte hätten dabei Strafen im Gesamtwert von 114 Millionen Euro verhängt.

In eigener Sache: Das neue c't DSGVO 2020

Highlights der jetzt neu erschienen, stark erweiterten und aktualisierten Neuauflage: 148 Seiten Praxis von Fachjuristen, Bußgeld-Ratgeber: So teuer können selbst simple Fehler werden, 90-Minuten-Webinar i.W.v. 79,00€: Was Ihre IT-Abteilung jetzt wissen muss, PLUS c't Datenschutz-Podcast-Folgen

Der größte Strafbatzen entfiel dabei auf Google. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hatte vor einem Jahr dem US-Internetunternehmen eine Geldbuße von 50 Millionen Euro auferlegt, unter anderem weil Informationen zur Verwendung der erhobenen Daten und dem Speicherzeitraum für die Nutzer nicht einfach genug zugänglich seien. Dabei handelte es sich um die erste größere Strafe, die seit Einführung der DSGVO verhängt wurde.

Frankreich führt vor allem dank dieser Strafe für Google laut DLA Piper die Rangliste der Länder mit den höchsten Gesamtsummen der Geldbußen an. Hinter den 51,1 Millionen Euro der Franzosen folgen Deutschland mit einer Summe von rund 24,6 Millionen Euro, Österreich mit 18,1 Millionen und Italien mit 11,5 Millionen. Großbritannien hätte die "Geldrangliste" anführen können, doch die insgesamt 329 Millionen Euro, die die britische Datenschutzbehörde ICO verhängen will – unter anderem gegen die Hotelkette Marriott sowie gegen British Airways –, sind noch nicht berücksichtigt, da die Verfahren zur Zeit der Datenerhebung noch nicht abgeschlossen waren.

Die Rangliste der am meisten gemeldeten Verstöße gegen die DSGVO seit dem 28. Mai 2018 führen mit 40.647 die Niederlande an. Deutschland kommt mit 37.636 Meldungen auf den zweiten Platz, darauf folgen Großbritannien mit 22.181 und Irland mit 10.516 Meldungen. Die Niederlande führen auch die Rangliste der Länder nach gemeldeten Verstößen je 100.000 Einwohner an. Das westliche Nachbarland Deutschlands kommt auf 147,2, gefolgt von Irland mit 132,5 und Dänemark mit 115,4.

Zur DSGVO und aktuellen Entwicklungen siehe das Sonderheft von c't

(anw)