Ausprobiert: Näh ich mir! App

Die Crowdfunding-Kampagne für die iOS-Version der "Näh ich mir!"-App ist gestartet. Wir haben uns die App der Näh-Community genauer angeschaut.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Sonja Brandes
Inhaltsverzeichnis

Mit der Veröffentlichung der Näh ich mir!-App haben Nadine und Manuel Weißbach im August 2018 den DIY-Trend getroffen und schon mehr als 50 000 Downloads erreicht. Die App bietet Usern die Möglichkeit, eigene Nähprojekte zu organisieren und mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten. Was bisher nur auf Android-Handys funktioniert, soll nun als iOS-Version und für den PC weiterentwickelt werden. Dafür haben die Macher auf startnext vor wenigen Tagen ein Crowdfunding gestartet. Zeit für uns, die App einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das schlichte, übersichtliche Design der Näh ich mir!-App fällt direkt positiv auf: Die App lässt sich intuitiv und leicht bedienen. Auf der Startseite gibt es Rubriken wie Nähgeschäfte, Stoffmärkte, Maß nehmen, Katalogisierung der eigenen Stoffe, Nähprojekte oder Community. Dank der übersichtlichen Oberfläche können sich auch technisch weniger geübte Benutzer schnell orientieren.

Die Standortsuche liefert viele Adressen von Stoffgeschäften in der Umgebung.

Sympathisch ist, dass Näh ich mir! nicht mit automatischer Standorterkennung arbeitet. Gibt man die eigene Adresse oder den Wohnort freiwillig an, bietet die App allerdings viele Vorteile: Sie zeigt die Läden mit Nähbedarf oder Termine für Stoffmärkte in direkter Umgebung an. So kann man auch kleinere Läden entdecken, die bisher Geheimtipps sind. Zusätzlich erhält man wünschenswerte Zusatzinformationen, wie zum Beispiel die genaue Adresse, die Öffnungszeiten und einen Überblick über das Sortiment. Hat man seine Lieblingsläden und -stoffmärkte gefunden, kann man sie für zukünftige Einkäufe als Favorit markieren. Die Bewertungs- und Kommentarfunktion ermöglicht Usern zudem, sich untereinander auszutauschen.

Die App unterstützt die Benutzer beim Maß nehmen.

Richtig Maß nehmen ist vor allem für Anfänger nicht so leicht, wie es klingt. Damit das Nähvorhaben nicht zum Misserfolg wird, hilft die App mit guten Anleitungen und Zeichnungen. Die Maße aller Personen, für die man Kleidungstücke anfertigt, kann man als Profil eintragen und immer wieder abrufen. Besonders praktisch ist die Funktion, mit der man den eigenen Vorrat an Stoffen mit Fotos und Angaben zu Material, Farbe und Größe katalogisieren kann. So hat man stets den Überblick – und das stundenlange Durchsuchen von Kisten gehört der Vergangenheit an.

Wer Spaß daran hat, die eigene Arbeit zu dokumentieren, wird an der Rubrik „Deine Projekte“ Freude haben. Hier kann man den jeweilige Projektstatus mit Foto eintragen und mit Einkaufslisten, Schnittmustern, Stoffen und Kurzwaren verknüpfen. Gerade wenn halbfertige Arbeiten zwischendurch länger liegen bleiben, bekommt man auf diese Weise schnell wieder einen Zugang. Man sieht sofort, welches Material beim letzten Mal gefehlt hat und noch besorgt werden muss. Besonders für Vielnäher, die mehrere Projekte gleichzeitig auf dem Tisch haben, bringt diese Rubrik Ordnung ins Chaos. Wem es wichtig ist, sich mit anderen Nähbegeisterten zu verbinden, kann sich anzeigen lassen, wer in der Nähe wohnt, welche Interessen diese Person verfolgt und woran sie gerade arbeitet. Zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten sind via Facebook, Instagram und WhatsApp-Gruppen gegeben.

Mit der Projektfunktion kann man den Projektfortschritt genau dokumentieren.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Alles in allem handelt es sich um eine ansprechende, benutzerfreundliche App, die verschiedene Funktionen für Nähbegeisterte verbindet. Die Übersichtlichkeit und gute Abgrenzung der einzelnen Themengebiete ermöglicht es, selbst zu entscheiden, welche Funktionen dieser App man für sich nutzen möchte.

Wer das Crowdfunding unterstützen möchte, hat dafür noch bis zum 23.02.2020 Zeit. Die Umsetzung ist für März 2020 geplant. Von 5,55 € bis zu 333 € ist für jeden Geldbeutel ein Betrag dabei. Als Dankeschön bekommt man ab einem Unterstützungsbeitrag von 44 € für unterschiedliche Zeiträume die Näh ich mir!-App "all inclusive" – das heißt werbefrei und mit vielen Zusatzfunktionen. Auch mit dabei sind Goodies wie ein Filmabend mit den Machern des Projekts oder ein gemeinsamer Nähtag. (rehu)