Novell profitiert von NetWare

Die Verluste des NetWare-Herstellers haben sich mehr als verdoppelt; die Umsätze im Kerngeschäft mit NetWare und Directory Services stiegen allerdings.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Die Verluste von Novell stiegen im Vergleich zum Vorjahr massiv an: Rote Zahlen in Höhe von 94,51 Millionen US-Dollar (26 Cents pro Aktie) verzeichnete der Netzwerk-Spezialist im vierten Quartal; im gleichen Vorjahresquartal entstand noch ein Verlust von 34,96 Millionen US-Dollar (11 Cents pro Aktie). Schuld sind laut Novell die Kosten für Restrukturierung und etwa Verluste bei Investments -- solche Sonderaufwendungen hätten alleine 114 Millionen US-Dollar ausgemacht. Ohne diese Einmalfaktoren habe man aber einen Gewinn von 2 Cents pro Aktie erzielt.

Die Umsätze stiegen wieder, und zwar von 273,32 Millionen US-Dollar auf 307,61 Millionen US-Dollar. Damit lag man sogar etwas über den eigenen Prognosen von 306 Millionen US-Dollar Umsatz und einem Gewinn von einem Cent pro Aktie. Den Umsatzzuwachs führt Novell vor allem auf gute Verkäufe im Kerngeschäft mit NetWare und Directory Services zurück -- auch wenn die Auswirkungen der Einführung von NetWare 6 noch kaum zu spüren gewesen sein dürften. Die Einnahmen mit Consulting und Beratung, die doch durch den Zusammenschluss mit Cambridge Technology zu einem neuen Hauptgeschäftsfeld von Novell werden sollen, ließen jedoch zu wünschen übrig: "Wir sahen Verbesserungen bei Novells Software-Einnahmen im dritten Quartal, aber die Umsätze mit IT-Dienstleistungen gingen in einem schwierigen Marktumfeld weiter zurück", meinte Jack Messmann, der Eric Schmidt als CEO und Präsident von Novell abgelöst hat.

Für das erste Quartal erwartet Novell noch einen Umsatz zwischen 265 und 275 Millionen US-Dollar; ohne Sonderfaktoren werde man gerade so den Breakeven erreichen. Für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr verzeichnete Novell einen Umsatzrückgang von 1,16 auf 1,04 Milliarden US-Dollar. Der Verlust für das Gesamtjahr lag bei 0,82 US-Dollar pro Aktie; unter Ausschluss von Sonderfaktoren wäre ein Gewinn von 0,04 US-Dollar pro Aktie zustande gekommen. Die Hoffnung auf bessere Geschäfte setzt Novell nun unter anderem darauf, durch die System-Berater, die nach der Übernahme von Cambridge zu Novell-Angestellten wurden, verstärkt NetWare und das NDS eDirectory über das Beratungsgeschäft verkaufen zu können -- und das als Komplettanbieter für alle Netzwerk- und Internet-Bedürfnisse von Unternehmen. Gleichzeitig will man massiv Kosten reduzieren -- unter anderem durch die Streichung eines knappen Fünftels der Arbeitsplätze. (jk)