Intel schafft 2019 einen Umsatzrekord von 72 Milliarden US-Dollar
Trotz aller Probleme und die starke Konkurrenz durch AMDs Ryzen- und Epyc-Prozessoren hat Intel seine CPU-Sparten ausgebaut.
Intel vermeldet für das vierte Quartal 2019 einen Umsatz von 20,2 Milliarden US-Dollar (+8 % im Vergleich zu Q4/2018) und einen Gewinn von 6,9 Milliarden US-Dollar (+33 %). Daraus ergibt sich ein Jahresumsatz von 72 Milliarden US-Dollar (+2 % gegenüber 2018), unterm Strich bleiben 21 Milliarden US-Dollar Gewinn (+/- 0). Intel stellt damit drei Rekorde auf: Der höchste Umsatz und Gewinn in einem Quartal und der höchste Umsatz in einem Jahr – lediglich der Jahresgewinn ging minimal um 100 Millionen US-Dollar zurück.
Server stark, Desktop und Notebook konstant
Die verbesserten Geschäftszahlen hat Intel insbesondere seiner Server-Sparte zu verdanken: Die Data Center Group (DCG; inzwischen Data Platforms Group) hat im vierten Quartal 2019 um 19 Prozent gegenüber Q4/2018 zugelegt und so 7,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Zusammen mit den Umsätzen der Sparten Speicher (Optane), Internet of Things, FPGAs (programmierbare Altera-Prozessoren) und Mobileye (Spezialchips für Autos) hat Intel mit den sogenannten "datenzentrischen" Gruppen zum ersten Mal in der Firmengeschichte mehr als 50 Prozent seines Gesamtumsatzes erzielt.
Die genannten Gruppen kamen im vierten Quartal 2019 zusammen auf 10,2 Milliarden US-Dollar Umsatz, die Client Computing Group mit Desktop- und Notebook-Prozessoren brachte dagegen 10 Milliarden US-Dollar ein. Mit einem Jahresumsatz von 37,1 Milliarden US-Dollar ist das Geschäft mit Desktop-PCs und Notebooks aber immer noch am wichtigsten für Intel.
Marge und Ausgaben sinken
Die erstarkte Konkurrenz durch AMDs Ryzen- und Epyc-Prozessoren zeigen sich bisher primär bei Intels Marge, die 2019 durchschnittlich von 61,7 auf 58,6 Prozent sank. In Forschung, Entwicklung und Firmenübernahmen investierte Intel 2019 circa 19,5 Milliarden US-Dollar – 800 Millionen US-Dollar beziehungsweise 4 Prozent weniger als 2018.
Laut Intel soll 2020 ein weiteres Rekordjahr mit einem erwarteten Umsatz von 73,5 Milliarden US-Dollar werden. In der Telefonkonferenz mit Analysten gab Finanzchef George Davis allerdings auch zu, dass die Konkurrenz durch AMD dieses Jahr zunehmend stärker werden soll. Die Fertigungskapazitäten mit 10- und 14-Nanometer-Technik steigen voraussichtlich um weitere 25 Prozent. Für Server kommt laut Intel-CEO Bob Swan die dritte Xeon-SP-Generation Cooper Lake-SP (14 nm) im ersten Halbjahr 2020, Ice Lake-SP (10 nm) folgt in kleinen Stückzahlen vor Ende 2020. Der 7-nm-Prozess soll gegen Ende 2021 den Server-Grafikchip "Ponte Vecchio" hervorbringen, wie die Intel-Manager erneut betonen. Prozessoren mit 7-nm-Technik erscheinen 2022.
Die Börse reagierte äußerst positiv auf Intels Geschäftszahlen: Die Aktie kletterte um über 5 Prozent auf gut 60 Euro. Intels Bild sieht damit deutlich besser aus als Anfang 2019 prognostiziert – der Chiphersteller selbst gab da eine Umsatzwarnung heraus. (mma)