ML-basierte Softwaretests: Jenkins-Entwickler gründet Start-up Launchable

Als Software-as-a-Service will Launchable Machine Learning nutzen, um die Prozesse für Softwaretests zu verbessern und zu beschleunigen.

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ML-basierte Softwaretests: Jenkins-Entwickler gründet Start-up Launchable

(Bild: Launchable)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Die im Zusammenhang mit dem Continuous Integration Server Jenkins gesammelte Erfahrung über die tagtägliche Arbeit von Softwareentwicklerteams hat Jenkins-Entwickler Kohsuke Kawaguchi und seinen langjährigen Wegbegleiter Harpreet Singh zur Gründung des Start-ups Launchable motiviert. Bis zum Launch einer produktiv einsetzbaren Software – daher der Name des Projekts – muss der Code immer wieder Tests durchlaufen. Anders als bei datengetriebenen Entscheidungen im Sales und Marketing vieler Unternehmen verzichten Softwaretester bisher offenbar auf die Unterstützung durch Machine Learning. Das wollen Kawaguchi und Singh unter dem Motto "Smarter Testing, Faster DevOps" nun ändern.

Welche Codetests wann und nach welchen Änderungen wie durchgeführt werden, sei nach Kawaguchis Einschätzung vielfach noch eine Frage der persönlichen Erfahrung von Entwicklern, der individuellen Überzeugungen oder gar instinktgetrieben. Dieser Herausforderung will das Start-up nun mit dem Einsatz von Machine Learning begegnen. "Wir denken, dass wir mit aussagekräftiger Genauigkeit vorhersagen können, welche Tests angesichts der vorgenommenen Code-Änderungen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Regression führen, und wir somit Entwicklern schnellere Rückmeldung geben können", erläutert Kawaguchi im Launchable-Blog.

Als Software-as-a-Service soll Launchable Developer künftig dabei unterstützen, Testprozesse zu verbessern und zu beschleunigen. Kawaguchi geht davon aus, Code-Reviews binnen weniger Minuten abwickeln zu können, wenn sich ML-unterstützt jeweils die geeignetsten 10 Prozent an Tests auswählen lassen, die dem Entwickler bereits 80 Prozent Zuversicht verschaffen, fehlerfreien Code weiterverarbeiten zu können. Auch bei den typischerweise über Nacht durchgeführten End-to-End-Tests sieht er Optimierungspotenzial, das Entwicklern künftig noch am gleichen Tag Testresultate verspricht. Wer die Möglichkeiten des Launchable-Dienstes ausprobieren möchte, kann sich ab sofort für die Teilnahme an der Betaphase registrieren lassen.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres soll sich Launchable – noch im Stealth-Modus – bereits rund 3,2 Millionen US-Dollar Investitionskapital gesichert haben. Zu den Investoren zählt unter anderen CloudBees-CEO und Mitgründer Sacha Labourey. Kawaguchi und Singh suchen nun noch passionierte Softwareentwickler und Data Scientists, die das Projekt unterstützen und bei Launchable anheuern wollen. (map)