Hunde würden Spotify abonnieren

Spotify denkt auch an alles: Nun gibt es Playlists für Haustiere. Marktstrategisch ist das natürlich clever.

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Haben Sie sich nicht auch schon gefragt, was Ihr Hund oder Ihre Katze am liebsten für Musik hören würde? Auch Spotify hat diese Frage offenbar umgetrieben. Seit kurzem bietet der Musik-Streamingdienst daher die Möglichkeit, Playlisten für unsere tierischen Begleiter einzurichten. "Bekomme eine Playlist für dein Haustier basierend auf der Musik, die du liebst" verspricht das Intro zu dem neuen Angebot, das mir zunächst völlig absurd erschien.

Um eine passende Playlist zu erhalten, lege ich ein Profil für meinen fiktiven Hund an. Dazu muss ich zunächst sein Wesen beschreiben: Ist er eher ruhig oder energiegeladen? Träge oder neugierig? Wie war er zuletzt darauf? Noch ein Foto und den Namen dazu – zack: Schon wird "Snoop Doge" seine Playlist berechnet. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt, da ich meinen Account in den letzten Jahren eigentlich nicht benutzt habe. Aber vielleicht erleichtert das gerade die Playlist-Erstellung.

Tatsächlich bekommt Snoop Doge eine – für mich – ganz interessante Songzusammenstellung aus Frittenbude, The Subways und Wanda. 30 Lieder umfasst jede Haustier-Playlist. Während mir als haustierloser Nutzer das Angebot vom Ansatz her zunächst völlig absurd erscheint, ist es marktstrategisch durchaus plausibel: Frauchen oder Herrchen klicken sich durch die Songs und schenken der Plattform weitere Aufenthaltszeit. Das schlechte Gewissen verleitet des Weiteren gegebenenfalls dazu, die Musik (oder mehrstündige Podcasts) tatsächlich laufen zu lassen, wenn man das Haus verlässt und der Vierbeiner zurückbleiben muss. Voilà: Schon kann Spotify weitere Verweildauer für sich verbuchen.

Wenn man aber ernsthaft dem Haustier jeden Tag den Spotify-Kanal anstellt, statt Zeit mit ihm zu verbringen, sollte man sich vielleicht überlegen, ob ein Tier das richtige für ihn ist.

(jle)