Orange lässt 5G-Netz von Europäern ausbauen

Der französische Mobilfunk-Anbieter Orange setzt beim 5G-Umstieg auf die europäischen Hersteller Ericsson und Nokia.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Französischer Mobilfunk-Provider lässt 5G-Netz von Europäern ausbauen

(Bild: Iaremenko Sergii/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Inmitten der Huawei-Debatte setzt der französische Mobilfunk-Anbieter Orange für sein 5G-Netz auf Technik aus Europa. Die Netzwerk-Ausrüstung und Dienstleistungen für den neuen und schnelleren Datenfunk werden von den Huawei-Konkurrenten Nokia und Ericsson aus Finnland und Schweden kommen, wie Orange am Freitag mitteilte. Von ihnen kommt auch die bisherige Mobilfunk-Infrastruktur von Orange, die modernisiert werden soll.

In Europa wird aktuell diskutiert, ob Huawei zum Ausbau der 5G-Netze zugelassen werden sollte. Die US-Regierung macht Druck auf ihre westlichen Verbündeten, auf Ausrüstung des chinesischen Konzerns zu verzichten und begründet das mit Gefahr von Spionage und Sabotage. Huawei weist die Vorwürfe zurück. Zugleich heißt es auch oft, ohne Technik von Huawei drohten deutliche Verzögerungen beim 5G-Ausbau, die europäischen Konkurrenten zurücklägen. Ericsson kündigte unterdessen an, das 5G-Netz solle zur Verfügbarkeit der nötigen Frequenzen im laufenden Jahr einsatzbereit sein.

Orange vergab die 5G-Aufträge gemäß der bisherigen regionalen Aufteilung zwischen den beiden Anbietern: Ericsson versorgt die Hauptstadt-Region sowie den Nord-Osten und Süd-Westen Frankreichs, während Nokia den Westen und Süd-Osten ausrüstet.

In Deutschland hatte die Deutsche Telekom im Dezember angekündigt, keine neuen Verträge zur Ausrüstung von 5G-Netzen mehr abzuschließen, bis es Klarheit über den Einsatz von Huawei-Technik gibt.

Auf europäischer Ebene zeichnete sich zuletzt die Lösung ab, für "risikobehaftete Anbieter" wie Huawei Einschränkungen vorzuschreiben. So empfahl die EU-Kommission diese Woche den Mitgliedsländern, sie aus Kernbereichen der Netze fernzuhalten. Zugleich könnten einzelne Länder auch weitergehende Maßnahmen ergreifen, "wenn sie die Notwendigkeit dazu feststellen", hieß es. (mho)