Microsoft beendet die Werbevermarktung über die Universal Windows Platform

Ein weiteres Zeichen für die Abkehr von UWP: Ab 1. Juni 2020 wird App-Entwicklern die Microsoft Ad Monetization Platform nicht mehr zur Verfügung stehen.

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Microsoft beendet die Werbevermarktung über die Universal Windows Platform

(Bild: StockStudio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Microsoft stellt seine Ad Monetization Platform ein. Wie das Unternehmen nun bekannt gab, müssen sich Entwickler von Apps für die Universal Windows Platform (UWP) spätestens ab dem 1. Juni 2020 nach einer alternativen Möglichkeit zur Werbevermarktung umsehen.

Die Entscheidung sei primär deswegen getroffen worden, weil "es für uns nicht mehr tragbar ist, das Produkt auf dem derzeitigen Niveau weiterzubetreiben", erklärt Microsoft in einem Forenbeitrag.

Werbenetzwerke, die im Rahmen der Ad Monetization Platform schon heute hinter den Erwartungen zurückbleiben, sollen sogar schon früher abgeschaltet werden. Sämtliche bis zum 31. Mai eingegangenen Werbeeinnahmen werde Microsoft Entwicklern aber nach den bisher üblichen Auszahlungsmodalitäten zukommen lassen. Historische Daten zu den Werbemaßnahmen sollen noch bis zum 8. Juni bereitgehalten werden, sämtliche Webseiten der Ad Monetization Platform – darunter insbesondere jene für die Konfiguration von Werbekampagnen sowie zu deren Analyse – werden im Anschluss an diesen Termin endgültig abgeschaltet.

Die Entscheidung, die Ad Monetization Platform einzustellen, weil sie offenbar nicht rentabel ist, macht ein weiteres Mal deutlich, dass die einst vielversprechend gestarteten UWP-Apps als Auslaufmodell gelten. Das schon unter Windows 8 aus der Taufe gehobene UWP-Konzept sollte Entwicklern die Möglichkeit geben, eine App für verschiedene Plattformen wie Windows 10, Windows 10 Mobile, Xbox, Hololens und andere mehr bereitzustellen. Technische Probleme, aber auch der Zwang zur Vermarktung über den Microsoft Store verhinderten einen nachhaltigen Erfolg: Anwender, insbesondere Gamer, wie auch Entwickler nahmen die UWP-Apps nie richtig an.

Dass Microsoft selbst sich dann vor knapp zwei Jahren entschloss, die Entwicklung touch-orientierter Office-UWP-Apps einzustellen und sich stattdessen auf Android- und iOS-Apps für Microsoft Office sowie auf native Win32-Anwendungen zu konzentrieren, markiert einen Wendepunkt. Zumal ein Microsoft-Mitarbeiter das Scheitern des UWP-Konzeptes offen einräumte. Einerseits sei die für Entwickler zu erreichende Zielgruppe von UWP-Anwendern schlicht zu klein und auf der anderen Seite mit den von Google präferierten Progressive Web Apps (PWAs) eine rasch wachsende Konkurrenz auf dem Vormarsch.

Mit der Umstellung des eigenen Edge-Browsers auf Chrome-Basis unterstützt auch Microsoft PWAs inzwischen in vollem Umfang. Im Sommer 2019 besiegelte dann noch die Xbox-Sparte den Abschied von UWP-Apps: Der verantwortliche Manager Phil Spencer kündigte an, dass Windows 10 die "volle Unterstützung für Win32-Spiele" bekommen solle – Entwickler fortan also native Win32-Spiele in den Microsoft Store für Windows 10 einstellen dürften. (map)