Chrome 80: Einschränkungen für Cookies und Adblocker

Google veröffentlicht Chrome 80. Die neue Browser-Version schränkt Cookies ein und macht Pop-Up-Benachrichtigungen unauffälliger.

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Chrome 80: Einschränkungen für Cookies und Adblocker

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Chrome 80 steht als stabile Version so gut wie bereit, Google kündigt in einem Blogbeitrag von Chromium den Veröffentlichungstermin für den 4. Februar an. Es ändert sich der Umgang mit Cookies und Adblockern sowie Pop-Up-Benachrichtigungen. Außerdem frieren Tabs ein, um weniger Kapazitäten zu nutzen.

Mit der neuen Chrome-Version fällt wie bereits angekündigt ein API weg – statt webRequest API gibt es nun das declarativeNetRequest API. Damit filtern Chrome und die Open-Source-Varianten auf Chromium-Basis selbst Elemente, was zuvor Werbe- und Trackingblocker machen konnten. Die werden nun daran gehindert.

Auch Cookies werden beschränkt: Solche, die nicht die Attribute SameSite=None und Secure für https tragen, werden automatisch auf First-Level-Domains beschränkt. Google möchte mit der gezielten Zuschreibung das Tracken über mehrere Seiten hinweg transparenter machen und feinere Einstellungen beim Zulassen oder Blockieren von Cookies ermöglichen. Nutzer können dann also zum Beispiel alle Cookies löschen, die Webseiten-übergreifend agieren, aber jene behalten, die für gespeicherte Daten auf einzelnen Seiten zuständig sind.

Da Webentwickler gegebenenfalls Anpassungen vornehmen müssen, gibt es ausführliche Erklärungen und Anleitungen in einem web.dev-Blogbeitrag von Google. Die Änderung wird laut der offiziellen Ankündigung erst nach und nach ab Ende Februar vorgenommen. Um zu schauen, ob der eigene Browser bereits dabei ist, gibt es die SameSite-Sandbox-Testseite.

Chrome 80 soll außerdem Pop-Up-Benachrichtigungen dezenter machen. Ähnliches hat auch Mozilla bei Firefox 72 eingeführt. Prozesse, die im Browser fünf Minuten lang ausschließlich im Hintergrund laufen, werden eingefroren, um Ressourcen zu sparen. Einige Nutzer sollen ab der aktuellen Version Tabs gruppieren können. Allen Nutzern wird die Funktion wohl erst ab Chrome 81 zur Verfügung stehen.

Seit Chrome 79 warnt der Browser vor geleakten Passwörtern und schützt besser Phishing. In Version 80 ist eine Sicherheitslücke geschlossen worden. (emw)