Gruppenrichtlinien unter Windows 10 Home

Mit dem Gruppenrichtlinieneditor unter Windows 10 Home kann ich zwar die Privilegien für Benutzer ändern, aber andere Policys scheinen nicht übernommen zu werden.

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Gruppenrichtlinien unter Windows 10 Home
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In dem Artikel „Einlasskontrolle“ haben Sie beschrieben, wie man den Gruppenrichtlinieneditor von Windows 10 auch unter der Home-Edition installieren kann. Die in dem Artikel beschriebene Änderung von Privilegien für Benutzer und Gruppen gelingt mir zwar auf diese Weise, aber andere Policys scheinen nicht übernommen zu werden. Mache ich etwas falsch?

Nein. Windows 10 Home gaukelt hier mehr vor, als es tatsächlich tut. Zum Verständnis muss man wissen, dass Windows sich bei den Gruppenrichtlinien eine Art doppelte Buchführung leistet: Mit dem Gruppenrichtlinieneditor erstellt man zunächst sogenannte Gruppenrichtlinienobjekte (Group Policy Objects, kurz GPO). Dabei handelt es sich um ein Verzeichnis der gesetzten Optionen, das auch Kommentare enthalten darf. Den allermeisten GPOs ist ein Registry-Eintrag zugeordnet; erst wenn der gesetzt ist, wirkt sich die Einstellung tatsächlich auf das System aus. Diese Einträge setzt aber nicht der Gruppenrichtlinieneditor selbst, sondern ein Dienst namens Gruppenrichtlinienclient (kurz gpsvc). Er tritt beim Systemstart, bei der Benutzeranmeldung und bei manuellen Änderungen in Aktion.

Unter Windows 10 Home scheint dieser Dienst nur eingeschränkt zu funktionieren: Er ignoriert zum Beispiel alles, was sich im Editor unterhalb von „Administrative Vorlagen“ bearbeiten lässt. Konsistent funktioniert haben bei unseren Tests nur die Sicherheitseinstellungen. (hos)