Kernel Extensions in macOS: Apple läutet Ende ein

Das Betriebssystem warnt bald, wenn abgekündigte Kernel-Erweiterungen verwendet werden. Betroffene Nutzer sollen sich an den Entwickler wenden.

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macOS Catalina

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Mit einer Warnung macht macOS künftig auf die Verwendung von Kernel Extensions aufmerksam. Klassische Kernel-Erweiterungen (kexts) lösen ab macOS Catalina 10.15.4 einen Hinweis aus, der über den Einsatz entsprechender Software informiert. Der Nutzer wird angewiesen, den jeweiligen Entwickler in Hinblick auf Alternativen zu kontaktieren, wie Apple mitteilte. Ähnlich ging der Konzern bereits vor, um das Ende von 32-Bit-Software einzuläuten.

Kernel Extensions erweitern den Mac auf Kernel-Ebene und können deshalb umfassend in das System eingreifen. Apple schränkt das bereits seit längerem ein: Ab macOS 10.13 werden Kernel Extensions von Dritt-Entwicklern bereits standardmäßig blockiert und benötigen zur Installation jeweils eine Freigabe durch den Nutzer in den Systemeinstellungen. Kexts müssen außerdem signiert und seit knapp einem Jahr auch von Apple beglaubigt worden sein (Notarisierung).

macOS 10.15.4 ist seit vergangener Woche im Betatest, parallel zu iOS 13.4. Die Betriebssystem-Updates könnte Apple Ende März freigeben.

Seit Sommer 2019 stuft Apple Kernel Extensions generell als abgekündigt ("deprecated") ein. Zukünftige macOS-Versionen werden die Erweiterungen nicht mehr laden, ob dies bereits mit macOS 10.16 ab Herbst 2020 der Fall ist, wurde bislang noch nicht bekanntgegeben.

Die neuen "System Extensions" sollen schrittweise klassische Kernel-Erweiterungen ablösen. Sie können nicht mehr so tief in das System eingreifen: Statt im Kernelspace laufen die System Extensions im Userspace. Das gehöre zu den Maßnahmen rund um die Modernisierung der Plattform, wie Apple im Developer-Support-Bereich erklärt, zudem solle es Sicherheit und Zuverlässigkeit des Systems erhöhen.

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Apple bietet unter anderem mit DriverKit und Endpoint Security neue Frameworks für Entwickler an, um Gerätetreiber zu schreiben oder Sicherheits-Tools für macOS zu entwickeln. Das System räumt diesen im Userspace laufenden Extensions erweiterte Rechte ein, wie Apple betont – so dass sie die gleichen Aufgaben übernehmen können sollen wie bisherige Kernel-Erweiterungen. (lbe)