Google: Personalchefin tritt ab, Konflikte bleiben

Googles Personalchefin Eileen Naughton wird ihren Posten räumen. Starke Spannungen zwischen Konzern und Belegschaft hatten wiederholt Schlagzeilen gemacht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Google: Personalchefin tritt ab, Konflikte bleiben

(Bild: l i g h t p o e t/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marcel Jossifov

Googles Personalchefin Eileen Naughton wird ihren Posten im Laufe des Jahres räumen. Das bestätige der Suchmaschinengigant gegenüber The Verge. Naughton werde zukünftig andere Aufgaben im Konzern wahrnehmen. Um welche Aufgaben es sich handeln wird, sei noch offen.

Offiziell wird die Entscheidung mit dem Wunsch der Mitarbeiterin begründet, näher bei ihrer Familie zu arbeiten, berichtet The Verge. In den letzten Jahren machte Google jedoch immer wieder mit seinem schlechten Betriebsklima Schlagzeilen. Erst kürzlich wurden vier Mitarbeiter entlassen, weil sie sich aus Protest gegen die Firmenpolitik des US-Konzerns Zugang zu sensiblen Informationen verschafft haben sollen, um diese an die Medien weiterzugeben. Die Betroffenen sprechen hingegen von einer Vergeltungsaktion des Konzerns, um Mitarbeiterproteste zu bestrafen, wie sie etwa gegen Googles Beteiligung am Militärprojekt Maven stattfanden.

Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren außerdem zu Konflikten zwischen der Belegschaft und der Konzernführung zu den Themen Sexismus und sexuelle Belästigung. Die Konzernführung soll Vorwürfe sexueller Belästigung vertuscht und hochrangige Mitarbeiter mit Millionenabfindungen verabschiedet haben, gegen die solche Vorwürfe bestanden. Dagegen kam es zu ebenfalls zu Mitarbeiterprotesten.

Ein Programmierer des Konzerns sah hingegen andere Probleme: Er verfasste ein Manifest, in dem er sich gegen eine seiner Meinung nach bestehende Bevorteilung von Frauen bei Google wandte. Insbesondere wollte er die Frauenquote des Suchmaschinenanbieters abschaffen. Er betonte, dass er nicht gegen Bemühungen für mehr Gleichberechtigung sei, sondern lediglich die Methoden in Frage stelle. Von Kollegen, der Öffentlichkeit und schließlich auch der Firmenleitung wurde sein Manifest als sexistisch eingestuft, weil es Frauen unterstelle, weniger belastbar und anfälliger für Stress zu sein. Der Programmierer wurde entlassen. (mjo)