Facebook sperrt gefälschte Konten – auch des russischen Geheimdienstes

Russland, Iran, Vietnam: Aus den Ländern sollen via Facebook und Instagram staatlich oder wirtschaftlich geleitete Falschinformationen verbreitet worden sein.

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Facebook sperrt gefälschte Konten – auch des russischen Geheimdienstes

(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

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Facebook hat drei unabhängig voneinander agierende Netzwerke gelöscht, die jeweils Falschinformationen in den sozialen Netzwerken des Unternehmens verbreitet haben sollen. Dazu zählt für Facebook vor allem, dass sie sich als jemand anderes ausgegeben und ihre Absichten verschleiert haben, weniger der Wahrheitsgehalt einer Nachricht. Facebook hat alle Missbrauchsfälle entfernt. Einzeln gibt das Unternehmen solche Löschaktionen nur bekannt, wenn es sich dahinter um staatliche oder wirtschaftliche Akteure handelt.

Aus Russland soll der staatliche Militärgeheimdienst 78 Konten, 11 Seiten und 29 Gruppen bei Facebook sowie vier Instagram-Konten betrieben haben. Die über diese Kanäle verbreiteten Informationen bezogen sich auf die Ukraine und andere Nachbarstaaten, heißt es von Facebook in einem Blogpost. Aus Russland sind bereits mehrfach Aktivitäten bekannt geworden, die nicht Facebooks Nutzungsbedingungen entsprechen. Dieses Mal wurden sie bei "internen Untersuchungen zu Russland" entdeckt.

Sechs Facebook- und fünf Instagram-Konten wurden aus dem Iran geführt, sie teilten Beiträge, in denen es um Wahlen und Politik in den USA ging. Aus Myanmar und Vietnam stammten 13 Facebook-Konten und 10 Seiten. Dort wurden Falschinformationen über Telekommunikationsanbieter ausgetauscht – wobei die Zurückverfolgung von Facebook eben jene beziehungsweise Konkurrenten dahinter erkannt haben will, ebenso wie eine PR-Agentur.

Facebook löscht immer wieder Konten, Seiten und Gruppen von seinen Plattformen. Im November gab das soziale Netzwerk bekannt, alleine zwischen Juli und September 2019 1,7 Milliarden Fake-Accounts entfernt zu haben. 2018 waren es im gesamten Jahr 3,3 Milliarden Konten. Grund für den Anstieg seien bessere Werkzeuge zur automatischen Erkennung solcher Fälschungen.

Zuletzt hatte Facebook von Akteuren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Nigeria und Indonesien und deren gezielten Fake-News-Kampagnen berichtet. Hunderte Konten gehörten den Netzwerken an. (emw)