ARD und Arte schalten SD-Programme ab

Die ARD will die SD-Ausstrahlung ihrer Gemeinschaftsprogramme zum Januar 2021 beenden. Auch Arte will diesen Schritt gehen.

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Astra 1A Satellit

(Bild: dpa, SES Platform Services)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die gemeinschaftlich betrieben ARD-Programme Das Erste, tagesschau24, ONE und ARD-alpha werden ab Januar 2021 nicht mehr per Satellit (Astra 19,2 Grad Ost) in Standardauflösung (SD) ausstrahlen. Dies teilte die ARD mit. Noch offen ist, wann die SD-Abschaltung der weiteren Sender – darunter die Dritten Programme – erfolgen wird.

Daneben teilte ARTE dem Branchenmagazin InfoSat mit, seine SD-Ausstrahlung über den gleichen Satellitentransponder zum Jahreswechsel ebenfalls einzustellen. Damit stehen wiederum die Chancen gut, dass die Abschaltungspläne auch den gemeinsam von ARD und ZDF betriebenen Sender Phoenix umfassen.

Überraschend kommt die Ankündigung nicht: Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte die Abschaltung der SD-Verbreitung von ARD und ZDF über Satellit bereits für Mitte 2020 gefordert und die entsprechenden Mittel gestrichen. Alles in allem geht es um einen Bedarf von 13,7 Millionen Euro.

Die ARD strahlt seit 2010 ihr Hauptprogramm im HDTV-Regelbetrieb aus. Laut Digitalisierungsbericht 2019 steht in 82,4 Prozent der deutschen Haushalte mittlerweile mindestens ein HDTV-Gerät. Geschätzt gibt es aber auch noch rund 15 Millionen Geräte in deutschen Haushalten, die (wissentlich) nicht HDTV-tauglich sind.

Die ARD erklärt dazu: "Sollten Haushalte noch nicht über HD-fähige Fernseher oder Receiver verfügen, müssten sie gegebenenfalls entsprechende Geräte anschaffen, um das HD-Signal empfangen und wiedergeben zu können." Zusätzliche Gebühren fallen für den HDTV-Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender nicht an.

Der Empfang der Privatsender in hochauflösender Qualität ist hingegen mit zusätzlichen Kosten verbunden. Mit dem Verzicht auf die SD-Verbreitung riskieren diese Sender daher, ihre Reichweite und damit Werbeerlöse einzubüßen. (nij)