Intel Comet Lake-S: Unveröffentlichte Desktop-Prozessoren in China en masse

Auf dem Marktplatz Taobao zeigt ein Verkäufer Dutzende Vorserienprozessoren von Intel mit zehn Rechenkernen – passende Mainboards gibt es wohl auch schon.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Intel Comet Lake-S: Unveröffentlichte Desktop-Prozessoren in China en masse

Im Bild: Ein Vorserienexemplar des Core i9-9900KS.

(Bild: Christof Windeck / c't)

Lesezeit: 2 Min.

In China machen offenbar Dutzende Vorserienprozessoren aus Intels Prozessorfamilie Comet Lake-S die Runde. Offiziell hat Intel die Desktop-Reihe noch nicht einmal angekündigt, die Vorstellung dürfte jedoch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Verschiedene Modelle waren zwischenzeitlich auf dem chinesischen Marktplatz Taobao erhältlich. Der Verkäufer zeigt sogenannte Engineering Samples mit sechs und zehn Rechenkernen, die Intel normalerweise zur Evaluierung verwendet und an Partner verschickt. Üblich für solche Vorserienprozessoren sind verringerte CPU-Taktraten: Der 10-Kerner mit 125 Watt Thermal Design Power (TDP), offenbar ein frühes Exemplar eines Core i9-10900K, weist einen Basistakt von 3,3 GHz auf. Eine 65-Watt-Version, die als Core i9-10900 erscheinen könnte, kommt auf 2,5 GHz. Die finalen Spezifikationen sollen bei 3,7 beziehungsweise 2,8 GHz Basistakt liegen – der Turbo knackt Gerüchten zufolge die 5-GHz-Marke.

Angebliche Vorserienprozessoren des Core i9-10900K und Core i9-10900 (4 Bilder)

36 CPUs alleine im obersten Tray.
(Bild: Taobao )

Die Webseite XFastest aus Hongkong hat ein angebliches Vorserienmodell des Core i9-10900 gekauft und zeigt entsprechende Nahaufnahmen. Demnach lassen sich Prozessoren aus der CPU-Familie Comet Lake-S anhand des vernickelten Kupfer-Heatspreaders erkennen: Anders als bei der Vorgängerserie Coffee Lake-S (Core i-9000) verläuft der Deckel an der Unterkante durchgehend ohne Einkerbung. Zudem ist die untere linke Ecke des Heatspreaders abgeflacht. Auf der Rückseite zeigen sich die zusätzlichen Goldkontakte für die 1200 statt 1151 Pins der CPU-Fassung LGA1200. Versetzte Einkerbungen am Prozessorträger verhindern den Einbau in ein LGA1151-Mainboard.

XFastest zeigt das Engineering Sample bereits im verbauten Zustand, hat also mutmaßlich ein passendes Mainboard auftreiben können, zum Beispiel mit Z490-Chipsatz. Obwohl das Auslese-Tool CPU-Z den LGA1159 aufführt, bestätigt XFastest die Verwendung des LGA1200. Der LGA1159 kursierte vor einem Jahr als möglicher Nachfolger für den derzeitigen LGA1151, sodass die CPU-Z-Entwickler den falschen Namen hinterlegt haben könnten. Zuletzt war der April 2020 als Vorstellungstermin für Comet Lake-S und Z490-Mainboards im Gespräch.

(mma)