Private Clouds: Cloud-Dienste und Datensynchronisation in Eigenregie

Wer seine Daten abseits der großen Anbieter online ablegen möchte, greift zum Eigenbau mit ownCloud, Nextcloud & Co. Wir prüfen die etablierten Lösungen.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Cloud-Dienste und Datensynchronisation in Eigenregie
Lesezeit: 32 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
Inhaltsverzeichnis

Heutzutage scheint irgendwie alles Cloud zu sein. Elektrohändler bewerben selbst simple Festplatten mit Netzwerkanschluss als Private Cloud. Der Begriff Cloud hat sich breitgemacht, auch für Konzepte, die mit der ursprünglichen Natur des Cloud-Computings nichts zu tun haben. Die klassische Definition von Cloud-Computing ist, dass ein Anbieter seine Kunden mit virtueller Rechenleistung (Compute) und virtuellem Speicherplatz (Storage) versorgt. Und zwar on demand: Nur Dienstleistungen, die der Kunde tatsächlich abruft, stehen am Ende auf der Rechnung. Braucht der Kunde Ressourcen nicht mehr, räumt er sie frei und ist einen Ausgabenposten los, Kosten entstehen nur für verbrauchte Ressourcen.

Mehr zu Cloud-Diensten:

Folgt man dieser Definition, landet man schnell bei klassischen Providern wie AWS, Azure oder GCP. Hier zieht man die Kreditkarte durch, klickt sich eine virtuelle Maschine zusammen und wird dadurch tatsächlich zum Cloud-Kunden alter Prägung. Natürlich bieten diese Unternehmen auch Storage-on-Demand, und Amazons S3 ist zum Gattungsbegriff für das gesamte Prinzip geworden. Dass Cloud-Firmen auch nur Compute oder nur Storage anbieten können, beweist seit Jahren das Beispiel Dropbox: Die Firma ist ausgesprochen erfolgreich damit, virtuellen Speicher zu verkaufen, auch ohne den On-Demand-Aspekt. Dropbox-Kunden müssen zwischen vom Anbieter festgelegten Paketen wählen, ganz klassisch und gar nicht Cloud.

Vor allem für deutsche und europäische Kunden gibt es allerdings gute Gründe, genauer zu bedenken, wem man seine Daten anvertrauen möchte. Unternehmen, deren Muttergesellschaften in den USA registriert sind, können von den dortigen Behörden zur Herausgabe von Daten gezwungen werden, und zwar auch dann, wenn sie auf Servern außerhalb der USA liegen. National Security Letters verhindern dabei unter Strafandrohung, dass die Kunden der Unternehmen informiert werden.