Huawei-Handys ohne Android-Lizenz: Google rät vom App-Sideload ab

Google rät davon ab, die eigenen Apps per APK auf Huawei-Handys ohne Android-Lizenz zu installieren. Der Sideload berge Sicherheitsprobleme.

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Huawei-Handys ohne Android-Lizenz: Google rät vom App-Sideload ab

(Bild: Huawei)

Lesezeit: 2 Min.

Google warnt vor dem Sideload der eigenen Apps auf Huawei-Handys ohne Android-Lizenz. Es bestehe die Möglichkeit, veränderte APK-Dateien zu installieren, schreibt Google in einem Support-Dokument. Das gefährde die Sicherheit des Smartphones. Ohnehin würden die Google-Apps nur auf Geräten mit Android-Lizenz funktionieren.

Das chinesische Unternehmen Huawei steht seit dem vergangenen Mai auf einer schwarzen Liste der US-Regierung. Geschäftsbeziehungen zu US-Unternehmen sind damit verboten. Derzeit besteht noch eine Schonfrist, dank der Google zumindest eingeschränkt mit Huawei zusammenarbeiten kann. Dennoch fehlt Huawei-Handys, die nach dem Mai auf den Markt gekommen sind, die Android-Lizenzierung – und damit der Zugang zu den Google Mobile Services, Google-Apps wie Youtube und Maps sowie der Play-Store-Infrastruktur.

Das betrifft zum Beispiel Huaweis neue Flaggschiffe, das Mate 30 und das Mate 30 Pro. Besitzern dieser Geräte bleibt zumindest die Möglichkeit, Google-Apps per Sideload auf ihr Gerät zu bekommen. Dabei werden die Anwendungen nicht über einen Store direkt installiert, sondern über eine APK-Datei. Da Google solche APKs nicht selbst anbietet, stammen die Optionen in der Praxis aus unabhängigen Quellen.

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"Per Sideload auf das Gerät gespielte Google-Apps werden nicht richtig funktionieren, weil wir diese Anwendungen nicht auf Geräten laufen lassen, deren Sicherheit gefährdet sein könnte", schreibt Google. Weil die Huawei-Handys ohne Android-Lizenz im Gegensatz zu anderen Android-Geräten keinen Google-Check durchlaufen, könne man die Sicherheit nicht gewährleisten.

In einem Test auf dem Huawei Mate 30 Pro konnte heise online die Google-Anwendung Youtube zwar per APK installieren. Nutzbar war die App trotzdem nicht: Sie quittierte bei jedem Start mit dem Hinweis auf die fehlenden Google-Services den Dienst.

"Der Sideload von Googles Anwendungen birgt ein zusätzliches Risiko für die Sicherheit des Nutzers, weil die Chance besteht, eine auf gefährliche Weise veränderte Anwendung zu installieren", schreibt Google in dem Support-Dokument weiter.

In dem Eintrag verpflichtet sich Google außerdem erneut dazu, ältere Huawei-Smartphones so lange mit Updates zu versorgen, wie die von der US-Regierung eingeräumte Karenzzeit es erlaubt. Nach einer kürzlichen Verlängerung um weitere 45 Tage darf Google noch bis zum 16. Mai eingeschränkt mit Huawei zusammenarbeiten. (dahe)