Cloudflare schmeißt Intel-Prozessoren aus seinen Rechenzentren

"AMD inside": Cloudflare setzt jetzt unter anderem für seinen DDoS-Schutz auf AMDs Epyc-CPUs mit Zen-2-Architektur.

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Cloudflare schmeißt Intel-Prozessoren aus seinen Rechenzentren

(Bild: Cloudflare)

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Cloudflare baut seine 10. Servergeneration alias "Gen X" zum ersten Mal komplett ohne Hardware von Intel. Stattdessen kommen AMDs 48-Kern-Prozessoren Epyc 7642 zum Einsatz. Die eigene Software laufe auf einem Node mit einem einzelnen Epyc 7642 schneller als mit zwei 24-Kernern von Intel. Gleichzeitig sinken laut Cloudflare die Latenzen und die AMD-Prozessoren laufen effizienter. 256 GByte Arbeitsspeicher pro Node laufen mit 1467 MHz (DDR4-2933) statt 1333 MHz (DDR4-2666).

Für seinen Schutz vor Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS), die Web Application Firewall (WAF) und den Domain Name Server (DNS) 1.1.1.1 betreibt Cloudflare weltweit Rechenzentren. AMD erhält damit einen weiteren namensträchtigen Kunden für seine Serverprozessoren. Cloudflare schreibt in seinem Blog markant: "AMD inside".

Bisher pflegte Cloudflare ein enges Verhältnis zu Intel. In den Gen-9-Servern etwa steckten Custom-Xeon-Prozessoren auf Basis der 2017er-Generation Skylake-SP: Intel und Cloudflare wählten einen Betriebspunkt bei 150 statt 205 Watt, was in einer vergleichsweise niedrigen CPU-Taktfrequenz von 1,9 GHz resultierte. Die 48 Rechenkerne des Epyc 7642 laufen mit 225 Watt – 25 Prozent weniger als die beiden Intel-CPUs kombiniert. Cloudflares Software skaliert gut über viele Kerne, der Sprung auf 64 pro CPU hätte sich laut eigenen Angaben aber nicht gelohnt.

Ein zusammengebauter Cloudflare-Node mit AMDs Epyc 7762 im Gehäuseformat 1U.

(Bild: Cloudflare)

In den Gen-X-Servern stammen keinerlei Komponenten von Intel. Die SSDs – früher von Intel mit SATA 6G, jetzt mit PCI Express – kauft Cloudflare bei Samsung ein. Die Netzwerkkarten mit je zwei 25-Gigabit-Anschlüssen kommen von Mellanox. "Bedenkt man, wie essenziell Intel für unsere Industrie ist, wäre das früher undenkbar gewesen", schreiben Chief Technology Officer (CTO) John Graham-Cumming und Head of Global Infrastructure Nitin Rao.

Laut Cloudflare sollen die neuen Systeme so gut laufen, dass der Abbau der bisherigen Intel-Server und der Aufbau der AMD-Modelle schneller stattfindet als früher geplant; zunächst in den USA und dann weltweit.

(mma)