Salesforce: Co-Chef Keith Block zurückgetreten und deutlicher Gewinnrückgang

Neben dem Rücktritt von Co-CEO Keith Block muss Salesforce einen Gewinnrückgang von 90 Prozent hinnehmen.

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Salesforce: Co-Chef Keith Block zurückgetreten und deutlicher Gewinneinbruch

(Bild: Salesforce)

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Der Co-Chef von Salesforce, Keith Block, ist überraschend zurückgetreten. Wie der SAP-Konkurrent Salesforce am Dienstagabend nach Börsenschluss in San Francisco bekannt gab, werde Salesforce-Gründer Marc Benioff künftig das Unternehmen allein leiten. Außerdem teilte Salesforce die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 mit. Demnach musste der Konzern einen Gewinnrückgang um 90 Prozent hinnehmen.

Keith Block gibt seine Funktion als Co-CEO auf, bleibt aber vorerst als Berater bei Salesforce.

(Bild: Salesforce)

Block, der 2013 von Oracle zu Salesforce wechselte und seit 2018 die Funktion als Co-CEO einnahm will dem Unternehmen aber weiterhin für ein Jahr als Berater zur Verfügung stehen. Die Gründe für seinen Rücktritt nannte er offiziell nicht. Er zeigte sich aber voll des Lobes gegenüber Benioff, den er als Freund bezeichnete. Es sei ihm die "größte Ehre" gewesen, das Salesforce-Team zusammen mit Benioff zu leiten, heißt es in einer Mitteilung. Benioff lobte seinerseits Block im Rahmen einer Telefonkonferenz mit Analysten ebenfalls als Freund, den er auf seinem neuen Lebensabschnitt unterstützen wolle, wie der Wirtschafts- und Finanznachrichtensender CNBC schreibt. Benioff hatte Block zu seiner Entlastung und zur strategischen Unterstützung als Co-CEO berufen.

Block verlässt das Unternehmen zu einem Zeitpunkt, in dem die Umsätze zwar hoch sind, der Gewinn aber dürftig ausfällt. Für das am 31. Januar geendete Geschäftsjahr hat Salesforce einen Umsatz von 17,1 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 15,7 Milliarden Euro, erzielt. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn ging jedoch um knapp 90 Prozent auf 126 Millionen Dollar zurück. Als Gründe gibt das Unternehmen steigende Kosten und höhere Steuerzahlungen an. Analysten hatten mit etwas schlechteren Werten gerechnet.

Das laufende Geschäftsjahr soll dagegen besser ausfallen: Salesforce prognostiziert einen Umsatz zwischen 21 Milliarden Dollar und 21,1 Milliarden Dollar. Salesforce kündigte außerdem an, den US-Konkurrenten Vlocity für 1,3 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.

Die etwas angehobene Prognose sowie die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen wurden jedoch von dem Rückzug Blocks überschattet. Nachbörslich büßte die Salesforce-Aktie etwa 2 Prozent ein, nachdem das Wertpapier am Donnerstag mit 195,72 Dollar ein Rekordhoch erreicht hatte. Der Börsenwert von Salesforce liegt derzeit bei fast 150 Milliarden Euro und ist damit höher als der von SAP. (mit Material der dpa) / (olb)