Coronavirus: Warnung vor Fake-Shops – WHO auf TikTok gegen Desinformationen

Falschinformationen über das Coronavirus im Internet sorgen für Verunsicherung. Die WHO nutzt jetzt auch TikTok gegen Desinformationen.

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Coronavirus: Warnung vor Fake-Shops – WHO auf TikTok gegen Desinformationen

(Bild: creativeneko / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

12 Phasen der Verschwörungstheorie

Im Internet verbreiten sich Falschinformationen um das Coronavirus wie ein Lauffeuer. Einige Influencer teilen über die sozialen Netzwerke Theorien, wonach das Virus in einem Biolabor gezüchtet und anschließend freigesetzt wird, damit Unternehmen mit den Impfstoffen ordentlich Kasse machen können. Während der Impfstoff dann verkauft wird, entwickeln die Biolabore angeblich schon den nächsten Virus. Laut dem 12-Phasen-Plan einer solchen Verschwörungstheorie befinden wir uns aktuell in Phase 6: "Die Panikmache wirkt, viele haben Angst."

Und es scheint zu funktionieren. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen warnt aktuell vor Fake-Shops im Internet, die auf den Zug aufspringen und die bereits überall vergriffenen Atemschutzmasken anbieten. Wer diese aber dort bestellt, bekomme keine Atemschutzmasken, sondern verliere sein Geld an Betrüger. Zu Werbezwecken verschicken die Täter laut LKA Niedersachsen Spam-Mails mit "ihrem Angebot" an zahlreiche Empfänger.

Fake-Shop für Atemschutzmasken

(Bild: LKA Niedersachsen)

Die Täter benutzen in den E-Mails als Absender das deutsche Unternehmen 'Pharmacy First GmbH', ein real exisiterendes Unternehmen aus Wolfsburg, das auch für diverse Apotheken zuständig sei. Das Unternehmen selbst habe bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Wer dem Shop-Link in der E-Mail gefolgt und bereits Opfer der Betrüger geworden sei, solle umgehend versuchen seine Zahlung zu stoppen. In jedem Fall rät das LKA Niedersachsen zu einer Anzeige bei der Polizei.

E-Mail der Täter für den Fake-Shop mit den Atemschutzmasken

(Bild: LKA Niedersachsen)

Andere Internet-User behaupten in Videos, mit dem Virus infiziert zu sein oder sollen sich gar vor laufender Kamera infizieren. Es ist davon auszugehen, dass diese Inhalte gefälscht sind und lediglich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Alles für die Klicks, die Währung der Influencer.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) tritt den Kampf gegen Desinformationen in den sozialen Netzwerken an. Auf TikTok informiere die WHO nun zeitnah mit zuverlässigen Informationen zu dem Coronavirus, berichtet Gizmodo. TikTok habe sich verpflichtet, mit den Bemühungen der WHO zusammenzuarbeiten, heißt es dort weiter. Hashtags zum Coronavirus würden mit einem einfach Zugriff auf die Website der WHO unterstützt.

Ein In-App-Hinweis erinnere Benutzer auch an die TikTok Community-Richtlinien, Fehlinformationen zu melden, die der breiten Öffentlichkeit schaden können. Neben der WHO nutzen laut Gizmodo auch Unicef und das Rote Kreuz TikTok gegen die Verbreitung von Falschinformationen.

Das Coronavirus sorgt weltweit für Absagen von Veranstaltungen und Messen. In der Schweiz sind aktuell alle Veranstaltungen ab 1000 Personen verboten, demnach findet der Genfer Autosalon zum geplanten Termin nicht statt. Der MWC in Barcelona, die F8-Entwicklerkonferenz von Facebook, die im Mai stattfinden sollte, die Hosting-Konferenz Cloudfest und die Game Developers Conference, die auf den Sommer verschoben wurde, sind nur ein Teil der abgesagten Veranstaltungen wegen des Coronavirus. (bme)