Cloud-Gaming Google Stadia: Entwicklern fehlen finanzielle Anreize

Ein Bericht zeigt, warum sich viele kleinere Entwicklerstudios gegen Google Stadia entschieden haben. Es geht um Geld und Zukunftschancen.

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Googles Cloud-Spieledienst Stadia
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Der größte Kritikpunkt an Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia betrifft die Spielebibliothek: Weniger als 30 Titel können Stadia-Abonnenten aktuell spielen. Laut Business Insider fehlen vielen Entwicklerstudios die finanziellen Anreize, um ihre Spiele für Stadia zu entwickeln. Demnach wollte Google die Stadia-Entwicklung nur mit sehr geringen Summen unterstützen. Weil außerdem das Stadia-Publikum noch recht klein ist, scheint demnach vielen Studios die Entwicklung für Googles Cloud-Plattform unattraktiv.

Das Wirtschaftsblatt hat mit mehreren kleineren Entwicklerstudios und Indie-Entwicklern gesprochen, die alle anonym bleiben möchten. Wie wichtig finanzielle Anreize in der Branche sein können, zeigt der Fall des Epic Games Store. Epic bezahlt Entwickler von Exklusivspielen für seine PC-Downloadplattform sehr großzügig – Aussagen von Entwicklern zufolge so sehr, dass die Entwicklung sogar dann lohnenswert wäre, wenn sich das Spiel kein einziges Mal verkaufen würde.

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Laut Business Insider stehen viele Entwickler außerdem dem langfristigen Erfolg von Google Stadia sehr skeptisch gegenüber. Viele nennen im Interview Sorgen, dass Google seinen Cloud-Gaming-Dienst jederzeit wieder abschalten könnte. Googles Geschichte ist voller gescheiterter Projekte, meinen mehrere Entwickler im Gespräch mit dem Wirtschaftsmedium.

Google hat versprochen, die Spielebibliothek von Stadia in diesem Jahr um über 100 neue Titel zu erweitern. In diesem Jahr sind unter anderem mehrere Steamworld-Titel zur Stadia-Bibliothek gestoßen. Blockbuster-Spiele wie Doom Eternal und Cyberpunk 2077 sollen ebenfalls auf Stadia erscheinen.

Google arbeitet derweil nicht nur an der Spielauswahl, sondern auch am Funktionsumfang. Viele versprochene Features, wie zum Beispiel die umfassende Youtube-Integration, fehlen bis heute. Außerdem kann man Stadia immer noch nicht auf allen Mobiltelefonen nutzen. Kürzlich hat Google die Stadia-App immerhin auf Smartphones von Samsung verfügbar gemacht. (dahe)