Nach Investor-Druck auf Dorsey: Twitter gibt weiteren Milliarden-Deal bekannt

Bei Twitter steigt ein weiterer Investor ein. Mit dem Milliarden-Deal sichert sich Jack Dorsey seinen Posten als CEO. Dafür wird ein Kontroll-Gremium aufgebaut.

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Nach Investor-Druck auf Dorsey: Twitter gibt weiteren Milliarden-Deal bekannt

(Bild: InFootage.com/Shutterstock.com)

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Neben Elliott Management ist nun auch der Finanzinvestor Silver Lake bei Twitter eingestiegen. Mit dem Eine-Milliarde-Deal und vorhandenen Geldern sollen in der Folge Aktien im Wert von zwei Milliarden US-Dollar zurückgekauft werden. Dafür bekommen beide Investoren einen Sitz im Vorstand. Das Unternehmen kündigt an, noch ein weiteres unabhängiges Mitglied zu suchen.

Twitter berichtet in einem Blogpost über die neue Partnerschaft mit Silver Lake. Erst vergangene Woche war der Einstieg von Elliott bekannt geworden. Damit gingen Spekulationen einher, CEO Jack Dorsey müsse auf Druck des Investors um seinen Posten fürchten. Zumindest erklärte Dorsey, er werde nicht wie zuvor geplant, ein halbes Jahr von Afrika aus die Geschäfte führen und räumte Fehler in der Kommunikation dazu ein. Durch die Veränderungen sichert er nun zwar vorerst seine Position, allerdings deutet sich in der Erklärung auch an, dass Dorsey deutlich mehr unter Beobachtung steht.

Zu der Vereinbarung gehört, dass ein neues Gremium aus fünf Personen innerhalb des bisher achtköpfigen Vorstands geschaffen wird, dass es zur Aufgabe hat, die Twitter-Führung zu kontrollieren und Bericht zu erstatten. Den Vorsitz übernimmt Vorstandsmitglied Patrick Pichette. "Wir sind sehr stolz, auf das, was wir erreicht haben und überzeugt, dass wir mit Jack und dem Team den richtigen Weg eingeschlagen haben", schreibt er. Das temporäre Gremium basiere auf der regulären und damit bisher auch schon genutzten Evaluations-Strategie von Twitter. "So einzigartig wie die CEO-Struktur ist, so ist dies auch Jack und so ist es das Unternehmen."

Investor Elliott soll sich vor allem an Dorseys Doppelrolle gestört haben – als Chef von Twitter und dem Bezahldienst Square. Was wiederum dieser auf einer Konferenz verteidigte: Er erklärte, für beide Posten genug Flexibilität mitzubringen. Elliott hatte nach Investitionen in eBay einen dortigen Chefwechsel durchgesetzt.

Für Elliott geht Jesse Cohn in den Vorstand und das Gremium. Er sagt: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jack und dem Rat, um dazu beizutragen, dass Twitters volles Potenzial erschöpft wird." Silver Lake schickt Egon Durban, der sich ebenfalls auf die Arbeit mit Dorsey freut und diesen als Visionär beschreibt, der unerbittlich für das Unternehmen arbeitet.

Die Vereinbarung der Partner besagt auch, dass weder Elliott noch Silver Lake in die Richtlinien und Regeln von Twitter eingreifen – sie nicht mal kommentieren – dürfen. Zudem sichern sie die Unabhängigkeit der Plattform zu.

(emw)