Mozilla und KaiOS kooperieren bei Entwicklung des Mobil-Betriebssystems

Mozilla steigt bei der Entwicklung des Betriebssystems KaiOS ein – das ursprünglich Firefox OS hieß.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Mozilla und KaiOS kooperieren bei Entwicklung des Betriebssystems

(Bild: KaiOS)

Lesezeit: 2 Min.

Mozilla steigt bei KaiOS ein. Eigentlich hatte das Unternehmen die Arbeit an seinem eigenen Betriebssystem aufgegeben und Firefox OS an das Unternehmen KaiOS Technologies übertragen. Es soll vorwiegend darum gehen, die Rendering-Engine Gecko zu modernisieren.

Beide Unternehmen haben ihre Zusammenarbeit in einem Blogbeitrag angekündigt. Da KaiOS auf Web-Apps setzt, ist Gecko ein zentraler Teil des Betriebssystems. Auch in Firefox steckt die Rendering-Engine. Gemeinsam wollen Mozilla und KaiOS nun eine ganze Reihe Verbesserungen vornehmen: Neue Funktionen, höhere Sicherheitsstandards und eine bessere Performance.

Dazu gehören konkret unter anderem der erweiterte Support für Progressive Web Apps (PWAs), die Optimierung des Einsatzes des Bytecodes WebAssembly und WebGL 2.0 für Grafiken sowie WebP und AV1 für Bilder und Videos und die Einführung des Verschlüsselungsstandards TLS 1.3. Firefox hat mit seiner aktuellen Browser-Version 74 gerade TLS 1.0 und 1.1 verbannt. Alle Änderungen werden auch unter Mozillas freier Lizenz veröffentlicht.

Ursprünglich hatte Mozilla Firefox OS als Alternative zu Android und iOS entwickeln wollen. Da das Betriebssystem sich jedoch kaum durchsetzte, stellte man die Arbeit ein. KaiOS griff zu und baute aus dem offenen Quellcode ein Betriebssystem für besonders günstige Smartphones, sogenannte Feature Phones wie etwa von Nokia und Samsung. Sie werden vor allem in Schwellenländern vertrieben.

KaiOS ist damit auf den dritten Platz nach den beiden anderen Systemen gerückt. Etwa 400 Apps stehen im KaiStore zur Verfügung. Seit vergangenem Sommer läuft etwa selbst der Messenger WhatsApp über KaiOS-Geräte. Zu den Investoren von KaiOS gehört auch Google – der Suchmaschinenriese hat 22 Millionen US-Dollar in KaiOS gesteckt. Daher sind auf den Geräten Apps wie YouTube und Google Maps sogar oft vorinstalliert.

"Unsere Updates werden vielen Internet-Erst-Nutzern Zugang zu mehr digitalen Diensten auf leistbaren, sicheren und verlässlichen Geräten bieten", schreibt Sebastien Codeville, CEO von KaiOS Technologies. KaiOS basiert auf HTML5 und weiteren offenen Web-Standards. Unterstützt werden 3G, 4G und LTE, Wi-Fi, GPS und NFC. Geräte brauchen für die Nutzung nur wenig Speicherkapazitäten. (emw)