Container: Docker sucht das Heil in der Developer-Community

Nach Abspaltung der Enterprise-Sparte will Docker sich gezielt auf eine engere Kooperation mit Entwicklern konzentrieren und legt eine neue Roadmap vor.

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Docker verlegt die DockerCon ins Internet

(Bild: Merlin Schumacher)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Docker Desktop und Docker Hub sind nach dem Verkauf des Enterprise-Geschäfts an Mirantis die verbliebenen Säulen des Container-Spezialisten, auf denen die Zukunft des Unternehmens aufbauen soll. CEO Scott Johnston ist offenbar nicht der Meinung, "Docker habe es vergeigt", sondern vertraut auf die Popularität der Container-Tools unter den Millionen Anwendern in der Community. Docker will zum bevorzugten Helfer für Entwickler und Teams werden, die Anwendungen schneller bauen und deployen wollen.

In eigener Sache: c't Docker & Co. 2020

Highlights der jetzt neu erschienen, stark erweiterten und aktualisierten Neuauflage: Auf über 160 Seiten Container-Praxis, u.a. wie man eine Smart-Home-Zentrale mit dem Raspi aufsetzt, Kubernetes- & Docker 1x1, Tipps & Workshops wie Admins gute Images erkennen und Entwickler eigene Images bauen, u.v.m

Eine erstmals öffentlich vorgelegte Roadmap weist den Weg, wie Docker Desktop und Docker Hub als zentrale Elemente der Unternehmensstrategie weiterentwickelt werden sollen, um Entwicklern die Arbeit vom Source-Code-Management bis zur Cloud-Runtime so einfach, effizient und Cloud-agnostisch wie möglich zu gestalten. Dabei vertraut Docker nicht nur uneingeschränkt auf Open Source – allen voran die vom Unternehmen mit gepflegten Projekte Compose, Engine und Notary –, sondern auch auf gezielte Partnerschaften in Bereichen, in denen Docker selbst nicht aktiv sein will, beispielsweise Kubernetes-Distributionen für die Runtime sowie das Cluster- und Application-Lifecycle-Management.

Dockers öffentliche Roadmap auf GitHub.

(Bild: Docker)

Im ersten Schritt sollen das Tooling und die Kollaborationsfunktionen von Docker Desktop aufgerüstet werden, um Entwickler schneller in die Lage versetzen zu können, containerisierte Anwendungen zu bauen und zugleich die Zusammenarbeit von Teams reibungsloser zu gestalten. Dabei spielt die Docker CLI eine zentrale Rolle. Die Kommandozeile aber auch Docker Desktop UI sollen künftig möglichst alle Funktionen in einer lokalen Entwicklungsumgebung bereitstellen und darüber hinaus die unmittelbare Anbindung an weitere Dienste (Registry, Continuous Integration, Deployment etc.) ermöglichen.

Docker Hub fällt künftig nicht allein die Rolle einer Registry zu, sondern auch die eines zentralen Anknüpfungspunkts für die Integration von Werkzeugen aus dem Ökosystem. Entwickler sollen in Docker Hub sämtliche Komponenten ihrer Anwendung verwalten können, von Containern über Serverless Functions und YAML bis hin zu den Metadaten, die von den Komponenten erzeugt werden.

Alle bereits verfügbaren wie auch die geplanten Funktionen will Docker Entwicklern als Software as a Service (SaaS) im Rahmen eines monatlichen Abonnements anbieten. Weitere Details zur neuen Strategie finden sich im Blogbeitrag zur Roadmap von Docker. Einen konkreten Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens dürften die Verantwortlichen zudem im Rahmen der diesjährigen DockerCon geben, die im Mai 2020 als reine Online-Konferenz stattfinden soll – eine Entscheidung, die Docker schon im Vorfeld der Corona-Krise getroffen hatte. (map)