Visual Studio 2019: Version 16.5 mit XAML Hot Reload fĂĽr mobile .NET-Entwicklung
Version 16.5 von Visual Studio 2019 soll die .NET-Entwicklung von mobilen Geräten aus verbessern mit XAML Hot Reload für Xamarin.Forms.
(Bild: VDB Photos/Shutterstock.com)
- Silke Hahn
Visual Studio 2019 ermöglicht in der soeben erschienenen Version 16.5, if-Statements in switch-Statements umzuwandeln oder beide Ausdrücke zu tauschen. Ein neues Feature im Bereich mobiler .NET-Entwicklung ist XAML Hot Reload für Xamarin.Forms. Es bringt zahlreiche Änderungen für XAML, .NET und C++, insbesondere beim Testen und Debuggen des Codes.
.NET-Entwicklung auf mobilen Geräten mit Xamarin.Forms
Version 16.5 soll es Entwicklern erleichtern, von mobilen Geräten aus mit .NET zu arbeiten. Dafür wurde XAML Hot Reload für Xamarin.Forms eingeführt. Das neue Feature soll den gesamten Prozess des Bauens, Testens und der Iteration über die Nutzeroberfläche von Mobilgeräten beschleunigen. Mit der neuen Version sei es laut Blogbeitrag in Visual Studio 2019 nicht mehr nötig, bei jeder Veränderung der UI die ganze App neu zu bauen.
XAML Hot Reload bewirke, dass die UI-Anpassungen bei laufendem Betrieb in die App integriert werden. Durch die mitlaufenden Aktualisierungen sind Änderungen nun sofort in der App wirksam und sichtbar. Der aktuelle Arbeitsstand könne nicht mehr verloren gehen. Repositorys müssen nicht mehr neu angelegt werden, sie werden im Live-Betrieb automatisch aktualisiert.
Das Feature sei im Forum der Entwickler-Community stark nachgefragt worden, da es zuvor in dem Bereich größere Probleme gegeben habe. Alle Details zu den Features der neuen Version 16.5 von Visual Studio stehen in der offiziellen Release-Meldung.
Umwandlung von if-Statements zu switch-Statements
Eine Reihe von Features, die in Visual Studio 2019 v16.5 ausgeliefert werden, sollen die Produktivität der .NET-Entwicklung allgemein befördern. If-Statements können nun in switch-Statements umgewandelt werden, die beiden Ausdrücke lassen sich auch gegeneinander austauschen. Das geht so: Man platziert den Cursor auf dem if-Keyword, drückt Strg+ und öffnet so das Menü Actions and Refactorings. Man hat dann die Wahl zwischen den Optionen Convert to 'switch' statement und Convert to 'switch' expression.
Das Refakturieren von String-Interpolationen ist verbessert worden. Mit den jüngsten Anpassungen soll die String-Interpolation prägnanter und lesbarer geworden sein. Um das auszuprobieren, setzt man den Cursor auf die String-Interpolation, drückt Strg + und wählt Simplify interpolation im dann erscheinenden Kontextmenü Quick Actions and Refactorings.
IntelliSense unterstützt in Version 16.5 die Vervollständigung nichtimportierter Erweiterungsmethoden. Dieses Feature ist standardmäßig deaktiviert und befindet sich noch im experimentellen Stadium. Wer es ausprobieren möchte, kann es über folgenden Pfad aktivieren: Werkzeuge > Optionen > Text-Editor > C# > Intellisense > Show items from unimported namespaces (experimental).
Mit der Funktion Extract local kann man Codefragmente einer bereits bestehenden Methode in eine lokale Funktion umwandeln. Dafür markiert man den zu extrahierenden Code, drückt Strg+ und wählt im aufklappenden Menü Quick Actions and Refactorings den Eintrag Extract local function. Über das Menü kann man eine Reihe weiterer Aktionen auslösen, zum Beispiel Codebestandteile statisch machen mit dem Menüeintrag Make static.
Debuggen mit Pinnable Properties
Das Testen von Code wird durch neue Profiling-Techniken erleichtert. Das Debuggen in C++ und .NET ist um Pinnable Properties erweitert worden. Damit können Objekteigenschaften rasch angesehen und überprüft werden, ohne tief in das Objekt "hineinzubohren". Neu ist die Verfügbarkeit dieses Features für C++ bei DataTips und in den Fenstern von Autos, Locals sowie Watch. Zum Nutzen des Tools fährt man mit der Maus über eine Eigenschaft und wählt das "toggle-bare" Pinnnadel-Symbol aus. Alternativ kann man auch im Kontextmenü die Option Pin Member as Favorite auswählen.
Weitere Tools sollen beim Debuggen von Anwendungen mit mehreren Threads (multithreaded applications) unterstĂĽtzen. Das kann nĂĽtzlich sein, wenn die Quelle eines Bugs nicht auffindbar ist.
Das Tool zur .NET-Objekt-Zuweisung ist aktualisiert worden. Weitere Verbesserungen betreffen C++ und sollen die Cross-Plattform-Entwicklung mit CMake erleichtern. Hier sticht der native Support fĂĽr Windows-Subsysteme unter Linux hervor: Der verbesserte Workflow soll CMake-Projekte und MSBuild-basierte Linux-Projekte gleichermaĂźen unterstĂĽtzen. Details hierzu stehen im Blog des C++-Teams.
Visual Studio 2019 steht bei Microsoft zum Download bereit. Die jeweils aktuelle Vorschauversion können Interessierte bei Visual Studio einsehen. Zu Version 16.6 liegt bereits eine Vorschau vor. (sih)