Einstieg in die 3D-Konstruktion mit der kostenlosen Web-Anwendung Tinkercad

Vom Ersatzteil bis zur Bücherstütze: Mit Tinkercad setzt man im Browser 3D-Modelle nach dem Baukastenprinzip zusammen und exportiert diese für den Druck.

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Einstieg in die 3D-Konstruktion mit der kostenlosen Web-Anwendung Tinkercad
Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Martin Reche
Inhaltsverzeichnis

Mit Tinkercad macht 3D-Spezialist Autodesk 3D-Konstruktion auch für Einsteiger zugänglich. Die Web-Anwendung setzt lediglich ein kostenloses Nutzerkonto, einen Browser und eine Internetverbindung voraus. Tinkercad gibt es inzwischen auch als lokal installierbare App für iOS-Geräte (Download), wir haben mit der Browser-Variante in Firefox gearbeitet. In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Funktionen von Tinkercad anhand der Konstruktion eines einfachen Raumschiffs und erklären, worauf man beim 3D-Druck achten sollte.

In Tinkercad entstehen 3D-Modelle nach dem dem Baukastenprinzip: Am rechten Bildschirmrand sortiert das Programm Volumenkörper wie Quader, Zylinder, Kugel et cetera in Gruppen ein. Standardmäßig aktiv ist die Gruppe "einfache Formen". Darin befinden sich unter anderem Volumenkörper wie Würfel, Pyramiden und Kegel. Ein Klick auf den Pfeil im Drop-Down-Menü klappt weitere Gruppen aus. So findet man beispielsweise in der Gruppe Circurits/Komponenten diverse Bauteil-Modelle von der einfachen LED bis hin zum Raspberry Pi. Weitere, vor allem für Kinder spannende 3D-Elemente verbergen sich unter "Printables", einem der Menüs, dessen Übersetzung ins Deutsche noch fehlt. Hier lassen sich beispielsweise hinter dem Eintrag "Dinosaurier" die Einzelteile eines Dinoskeletts aufrufen und für den Druck vorbereiten. Die Teile sind so konstruiert, dass man sie nach dem Druck zu einem fertigen Skelett zusammensetzen kann.

Unser Raumschiff setzt sich größtenteils aus Volumenkörpern der "einfachen Formen" zusammen. Per Drag & Drop landen die 3D-Objekte nach und nach auf der gerasterten Arbeitsfläche. Dort lassen sie sich beliebig skalieren, verschieben und kombinieren, bis daraus ein fertiges 3D-Modell entsteht. Durch Kombination von drei unterschiedlich großen, aufeinander gestapelten Kugeln entsteht beispielsweise das Grundgerüst für einen Schneemann. Aus einem Zylinder, einer zylindrischen Bohrung und einem Torus entsteht mit wenigen Mausklicks das Modell einer Tasse.