Raspberry Pi: Mainstream-Distributionen und Vanilla-Linux statt Raspbian

Es gibt viele Gründe, den Raspi mit einer vom PC bekannten Linux-Distribution statt mit Raspbian zu betreiben. Dennoch muss das vorab wohlüberlegt sein.

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Mainstream-Distributionen und Vanilla-Linux für aktuelle Raspberry-Pi-Modelle

Den Ubuntu Server und viele andere bekannte Linux-Distributoren gibt es auch für aktuelle Raspberry-Pi-Modelle.

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
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Raspbian ist für Raspis oft eine gute Wahl, schließlich ist es maßgeschneidert für die populären Kleinstcomputer. Dennoch gibt es manchmal gute Gründe, ein anderes Betriebssystem einzusetzen. Einige aus der x86-Welt bekannte Distributionen erhalten etwa deutlich länger Pflege und warnen, wenn eine Sicherheitslücke entdeckt und behoben wurde.

Mit dem vertrauten Betriebssystem vergisst man zudem schneller, dass nicht x86-, sondern ARM-Kerne die Rechenarbeit erledigen. Hardcore-Fans und Entwickler bestimmter Distributionen wollen oder müssen halt genau diese manchmal einsetzen. Und wer am offiziellen Linux-Kernel mitarbeitet, will den sicher auch auf seiner Hardware einsetzen.

Beim neuesten Raspi ist das alles noch nicht so leicht: Die regulären, von Linus Torvalds gepflegten und bei Kernel.org erhältlichen Linux-Kernel booten erst seit Linux 5.5 auf dem Raspi 4. Der Support für den im Juni 2019 eingeführten Kleinstcomputer ist bei dieser Ende Januar veröffentlichten Version aber noch lückenhaft. Beispielsweise fehlt Treibercode für den PCIe-Controller, der im Prozessor des Raspi 4 steckt. Die Folge: Nicht einmal USB-Geräte wie Tastatur und Maus funktionieren, da der USB-Controller über den PCIe-Controller dieses "System on a Chip" (SoC) angebunden ist.