Warum es mit Upgrades bei Android hakt, erläutert an Linux beim Raspberry Pi

Debian, Fedora oder Ubuntu auf x-beliebiger Hardware installieren: Bei ARM-Systemen wie dem Raspberry Pi unmöglich. Das sind die Ursachen.

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Warum es mit Upgrades bei Android hakt, erläutert an Linux beim Raspberry Pi

(Bild: Michael Luther)

Lesezeit: 31 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
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Linux ist das dominierende Betriebssystem bei Einplatinencomputern. Das Bizarre daran: Linux unterstützt viele von ihnen nur schlecht und manche gar nicht. Selbst beim Raspberry Pi war das lange so. Hier hat sich die Lage gebessert, was aus der x86-Welt bekannten Distributionen die Tür geöffnet hat. Beim Linux-Support liegt aber weiter einiges im Argen, was Anwendern das Leben schwer machen kann.

Die Ursachen hierfür sind kurioserweise auch der Grund, warum Sicherheitskorrekturen und Betriebssystem-Upgrades bei Hardware mit ARM-Prozessoren und Linux rar sind – allen voran bei Geräten des Internet of Things (IoT) und Android-Smartphones. Der populäre Kleinstcomputer eignet sich daher gut, die mit ARM-Kernen im Prozessor einhergehenden Eigenarten näher zu beschreiben, denn durch sie tickt die ARM-Welt ganz anders als x86-PCs. Mit diesem Wissen können Sie Fehlkäufe vermeiden oder Hardware erkennen, bei denen die wenigsten Tücken lauern.

Linux hat den Ruf, den Raspberry Pi einerseits super und andererseits miserabel zu unterstützen. Dieser Widerspruch entsteht durch die Mehrdeutigkeit des Begriffs "Linux". Eigentlich ist es nur der Name des Betriebssystemkernels, den Linus Torvalds und seine Mitstreiter vorantreiben und via Kernel.org im Quellcode zum Download bereitstellen. Landläufig steht der Begriff aber für alle Betriebssysteme, die diesen Kernel verwenden – selbst wenn sie sonst nichts gemein haben, wie Android, FritzOS und Ubuntu, die intern alle ganz unterschiedlich arbeiten. Zu dieser Mehrdeutigkeit gesellt sich ein gerne übersehenes Detail: Die Macher solcher Betriebssysteme verwenden so gut wie nie eine "offizielle", also von Kernel.org heruntergeladene Version von Linux. Vielmehr nehmen sie den Quellcode dieses Kernels und modifizieren ihn oft heftigst, um Support für einen bestimmten ARM-Prozessor oder eine damit bestückte Platine nachzurüsten.