Kaby Lake-G: AMD liefert jetzt selbst Treiber für Intels Kombiprozessoren

Intel stellt keine Treiber-Updates mehr für seine Kombiprozessoren mit Radeon-Grafikchip zur Verfügung. Nutzer profitieren durch häufigere Updates.

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Kaby Lake-G: AMD liefert jetzt selbst Treiber für Intels Kombiprozessoren

(Bild: Intel)

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Wer Intels NUC-PC Hades Canyon oder ein Notebook mit Kaby-Lake-G-Prozessor wie dem Core i7-8705G einsetzt, bekommt seine Grafiktreiber inzwischen von AMD. Obwohl auf dem Träger ein Radeon-Grafikchip sitzt, übernahm bisher Intel die Treiberverteilung. Diese stockte allerdings über ein Jahr lang – für Kaby Lake-G stellte Intel zuletzt die Radeon Software Adrenalin 18.12.2 vom Dezember 2018 zur Verfügung.

Inzwischen gibt Intel die normalen Grafiktreiber von AMD für seine Kombiprozessoren mit Radeon RX Vega M frei, wie der Chiphersteller gegenüber Tom’s Hardware bestätigte. Im Support-Portal für den Mini-PC Hades Canyon (NUC8) beinhaltet der Treiber-Download nur noch ein PDF, das Nutzer zur AMD-Webseite führt. Auf Dells Convertible XPS 15 2-in-1 (9575) mit Core i7-8705G konnten wir AMDs aktuellen Radeon-Treiber Adrenalin 2020 20.3.1 ebenfalls ohne Hindernis installieren – zum Verkaufsstart war das nicht möglich.

Intels Kombiprozessoren der Serie Kaby Lake-G funktionieren jetzt auch mit AMDs Standard-Grafiktreibern.

(Bild: Benjamin Kraft / c't)

Kaby Lake-G stellte Anfang 2018 eine kuriose Zusammenarbeit zwischen AMD und Intel dar: Intel kombinierte einen Vierkern-Prozessor aus der Serie Core i-7000 mit einem Custom-Grafikchip von AMD samt 4 GByte HBM2-Speicher. Diese Kombiprozessoren sollten schlanke, leistungsstarke Ultrabooks ohne zusätzlichem Nvidia-Grafikchip ermöglichen, blieben aber eine Randerscheinung am Notebook-Markt.

Im Oktober 2019 stellte Intel die Prozessorfamilie Kaby Lake-G ein. Hersteller konnten die CPUs bis Ende Januar 2020 bestellen. Zwei Hades-Canyon-NUCs mit Core i7-8705G und Core i7-8809G sind noch für 730 beziehungsweise 895 Euro erhältlich.

(mma)