Xerox begräbt Pläne zur Übernahme von Hewlett-Packard

Xerox gibt sich geschlagen und zieht sein Übernahmeangebot an HP-Aktionäre zurück. Als Begründung für den Rückzug bemüht die Firma COVID19.

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Xerox-Sujet

An der Einfahrt zu Xerox' Forschungszentrum in Webster, New York

(Bild: Xerox)

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Xerox zieht seine feindliche Übernahmeofferte für HP zurück. "Die aktuelle globale Gesundheitskrise und die daraus resultierenden (…) Turbulenzen, ausgelöst von COVID-19 haben ein Umfeld geschaffen, das der weiteren Verfolgung einer Übernahme HPs nicht zuträglich ist", teilte Xerox am Abend des letzten Märztages mit. "Entsprechend ziehen wir unser (Angebot) zurück." Gleichzeitig nimmt Xerox seine elf Vorschläge für neue HP-Verwaltungsratsmitglieder zurück.

Anfang November hatte Xerox HP ein erstes Übernahmeangebot gemacht. Doch HP hielt Xerox' Übernahmeangebot für zu niedrig und lehnte ab. Daraufhin wandte sich Xerox direkt an die HP-Aktionäre und erhöhte das Übernahmeangebot für HP auf knapp 35 Milliarden US-Dollar. Doch der PC- und Druckerhersteller HP stemmte sich weiter gegen eine Übernahme durch Xerox.

Mit Erfolg. Xerox erklärt seinen Rückzieher mit dem Coronavirus: Zwar gäbe es weiterhin "überzeugende, langfristige finanzielle und strategische Vorteile" einer Verschmelzung der beiden Unternehmen. "Aber wir gegen Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter, Kunden, Partner und anderer Beteiligter Vorrang", sagt Xerox, und bedankt sich bei Aktionären beider Firmen für deren "signifikante Unterstützung". Mit seiner Verweigerung habe der HP-Verwaltungsrat den HP-Eigentümern einen Bärendienst erwiesen.

HP vermutet, dass Multimilliardär Carl Icahn die Strippen hinter dem unerwünschten Übernahmeangebot gezogen hat. Icahn ist der größte Xerox-Teilhaber, hält aber auch Anteile an HP. Seine Interessen seien nicht mit den Interessen der übrigen HP-Aktionäre im Einklang, meint HP. Icahn würde überproportional von einer zu billigen Übernahme profitieren.

Nach Bekanntgabe des Rückziehers wurden Aktien beider Unternehmen nachbörslich ungefähr zwei Prozent billiger gehandelt. (ds)