Netflix bessert bei Jugendschutz mit erweiterten Einstellungen nach

Eltern können bestimmen, welche Altersfreigaben für bestimmte Netflix-Profile gelten sollen und Profile mit PINs sperren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Netflix bessert bei Jugendschutz mit erweiterten Einstellungen nach

(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Streaming-Dienst Netflix hat die Einstellungen für den Jugendschutz ausgebaut. Wie Netflix am Dienstag mitteilte, sollen Eltern bessere Steuerungsmöglichkeiten dafür an die Hand bekommen, welche Inhalte ihre Kinder sehen dürfen und welche nicht. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) in Deutschland nahm die erweiterten Jugendschutzfunktionen positiv auf.

Wie Netflix in der Mitteilung beschreibt, können Eltern künftig Netflix-Profile ihrer Kinder mit einer Altersbeschränkung versehen. Mit diesen Profilen können dann nur noch Filme und Serien angeschaut werden, die für ihre Altersstufe geeignet sind. Netflix schreibt, dass man sich dabei an den "üblichen Einstufungen" des entsprechenden Landes halten würde. Zusätzlich ist eine Sperrung einzelner Filme und Serien in der Netflix-Kids-Umgebung möglich. Einzelne Titel, die in Profilen gesperrt werden, tauchen dann auch nicht im Profil auf.

Damit Kinder nicht auf uneingeschränkte Profile, beispielsweise der Eltern ausweichen können, lassen sich solche Profile mit einer PIN absichern. Kinder können diese Profile dann nicht benutzen.

Die Verwaltung der Profile erfolgt über die Profileinstellungen des Netflix-Kontos. Dort können Eltern auch nachverfolgen, welche Filme und Serien ihre Kinder angesehen haben. Auch das automatische Abspielen von Serienfolgen kann dort deaktiviert werden. Das soll wohl verhindern, dass Kinder zum Weiterschauen animiert werden.

Die Einstellungen zum Jugendschutz können derzeit nur im Webbrowser vorgenommen werden. In mobilen Apps oder über TV-Apps sind keine Anpassungen möglich.

Die FSM stufte die ihnen bereits vorab vorgelegten erweiterten Jugendschutzfunktionen von Netflix als geeignetes Jugendschutzprogramm im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages ein, der sich gerade in einem Novelierungsprozess befindet. Die unabhängig agierende Gutachterkommission der FSM hatte sie zuvor nach deutschem Recht beurteilt. Martin Drechsler, Geschäftsführer der FSM sagte: "Das Engagement von Netflix ist ein großer Erfolg und zugleich ein wichtiges Signal für die Selbstregulierung in Deutschland. Als global agierendes Unternehmen kommt Netflix damit seiner gesellschaftlichen Verantwortung nach. Wir arbeiten bereits seit 2018 sehr vertrauensvoll zusammen, nachdem Netflix als erste internationale Streaming-Plattform in Deutschland die Anerkennung für sein Jugendschutzprogramm erhalten hat." (olb)