Entwicklungsumgebung: PyCharm 2020.1 mit neuem Debugging-Konzept

Das Release enthält Neuerungen im Bereich Debugging, Versionsverwaltung, erlaubt, Python aus PyCharm heraus zu installieren und Dateien einzeln zu bearbeiten.

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PyCharm 2020.1 bringt interaktives Rebasing und ein neues Debugging-Konzept

(Bild: tomertu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn
Inhaltsverzeichnis

Der tschechische Toolhersteller JetBrains hat ein Update für PyCharm herausgebracht, einer Python-Entwicklungsumgebung mit Codevervollständigung, Codeanalysen, Refactoring und Debugger. Version 2020.1 enthält interaktives Rebasing, eine laut Anbieter intelligentere Debugging-Funktion und eine neue Schriftart namens JetBrains Mono, die beim Navigieren des Codes für eine übersichtlichere Darstellung sorgen soll. In der kostenpflichtigen Version von PyCharms soll nun das Importieren von Django-Templates möglich sein.

Rebasing dient dazu, den Commitverlauf in einem Zweig überschaubar zu halten. Das Release gestaltet diesen Vorgang übersichtlicher durch eine vereinfachte grafische Darstellung. Entwickler können mit der rechten Maustaste einen vergangenen Commit anklicken und im Kontextmenü die Option Interactively rebase from here auswählen.

Interaktives Rebasing in der Versionsverwaltung von PyCharm

(Bild: JetBrains)

Neu ist auch, dass Entwickler neben dem Commit-Fenster ihren Code als Tool-Fenster direkt einblenden können und dadurch beides zugleich im Blick haben, ohne zwischen Fenstern wechseln zu müssen. Auch das Aktualisieren von Remote-Zweigen soll nun einfacher geworden sein. Der Branches-Popup hat ein Suchfeld erhalten. Die Liste war auch zuvor schon durchsuchbar, das neue Suchfeld zeigt diese Möglichkeit nun auch graphisch an. PyCharm kann nun auch Git herunterladen und installieren.

Entwickler können den Code im Commitmentbereich einblenden, ohne zwischen Fenstern hin- und herspringen zu müssen

(Bild: JetBrains)

Der PyCharm-Debugger ermöglicht neuerdings das präzise Hineinspringen in einen bestimmten Aufruf, um ein Zwischenergebnis anzuschauen und das Funktionieren des Codes zu überprüfen. Bislang mussten dafür die Codezeilen erst getrennt werden, die Neuerung soll das Debuggen ohne Eingriffe in den Code gewährleisten und ist als Default bereits voreingestellt. Mit dem Release soll sich außerdem Python direkt aus PyCharm heraus installieren lassen.

Der Debugger kann jetzt in den Code springen (step-into-code) und die Funktionalität einzelner Bestandteile prüfen, ohne in den Code einzugreifen

(Bild: JetBrains)

Weitere Änderungen betreffen die Webentwicklung mit Code-Completion in Django-Templates und dem Einbinden eines Vue.js-Plug-in zur Vuex-Unterstützung, diese Features sind allerdings nur in der Pro-Variante verfügbar. Die IDE wurde an einigen Stellen überarbeitet, so erhält PyCharm mit dem Release eine neue Schriftart namens JetBrains Mono, die speziell für die Programmierung entwickelt wurde.

Ein neuer LightEdit-Modus erlaubt es Entwicklern nun, einzelne Dateien aus dem Explorer oder dem CLI-Tool "Charm" zu bearbeiten, ohne ein Projekt zu erstellen. Die Code-Vervollständigung steht dabei in begrenztem Umfang zur Verfügung. Das Terminal ist teilbar und die Statusleiste soll sich nun einfacher als zuvor benutzerspezifisch konfigurieren lassen. Weitere Neuerungen in der Pro-Edition: Der Datenexport aus Datenbanken soll verbessert sein, und die Run-Konfiguration des SQL-Skripts ist angepasst worden.

LightEdit-Modus für das Bearbeiten einzelner Dokumente ohne Anlegen eines Projekts

(Bild: JetBrains)

Mehr Details zu den Neuerungen in Version 2020.1 lassen sich der "What's-New"-Seite von JetBrains entnehmen, die Release Notes enthalten ein eingebettetes Video mit den Neuerungen. Für PyCharm ist eine kostenlose Community-Ausgabe erhältlich, die unter der Apache-Lizenz 2.0 steht und rein auf Python-Entwicklung ausgelegt ist.

Die kostenlose Variante gibt es auch im Downloadbereich von Heise. Die kostenpflichtige Professional Edition enthält auch Funktionen für JavaScript, HTML und SQL und unterstützt die Webframeworks Django, Pyramid, Flask und web2py sowie Googles "Platform as a Service"-App und den objektrelationalen Mapper SQLAlchemy. (sih)