FabMX: Open-Source-Projekt will einen Metall-3D-Drucker entwickeln

Das Fablab München will den Erfolg des 3D-Druckers RepRap wiederholen und den Druck von Metallteilen einfacher machen.

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Zwei metallfarbene Zahnräder aus Plastik.

(Bild: Fablab München)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Waren 3D-Drucker vor einigen Jahren noch teure Industriemaschinen, stehen sie heute gleich mehrfach in jedem Hackerspace und so mancher Wohnung – meist sogar selbst zusammengebaut. Künftig soll das auch mit Metalldruck möglich sein. Das Fablab München hat dafür das Open-Source-Projekt FabMX gestartet und ist auf der Suche nach Unterstützung.

Die Idee des Projekts ist, Metallspritzguss und 3D-Druck zu kombinieren. Statt Filament soll der Druck-Extruder mit Metall-Pellets gefüttert werden und anschließend im Schichtverfahren flüssiges Material auftragen, bis das Werkstück fertig gedruckt ist. Dieser angedachte Metal-Extruder (MX) gibt dem Projekt übrigens seinen Namen, FabMX. Auch für die nötigen Nachbehandlungsschritte sollen Lösungen gefunden werden, die in öffentlichen Werkstätten und für semiprofessionelle Maker erschwinglich sind.

So könnte der Metallpellet-Extruder aussehen.

(Bild: Fablab München)

Dabei sind allerdings noch einige Hürden zu überwinden. So wird beim Metallspritzguss kein reines Metall als Ausgangsbasis verwendet, sondern Metallpulver mit Bindemittel aus Kunststoff kombiniert. Beim Erhitzen wird nur der Binder verflüssigt, um das Material in Form zu bringen. Anschließend muss er beim sogenannten "De-Bindern" wieder weitestgehend entfernt werden, ohne die Form zu zerstören. Erst beim letzten Schritt, dem Sintern, verkleben die Metallkügelchen beim erneuten Erhitzen. Neben der Extruder-Entwicklung gilt es also, weitere chemische Prozesse und Geräte wie den Sinterofen zu überarbeiten. Eine Herausforderung: Industrielle Prozesse sind auf Massenfertigung ausgelegt, während mit dem FabMX-Drucker auch die Herstellung einzelner Stücke günstig machbar sein soll.

Videokurs: Blender für Maker

Im Make-Videokurs zeigt der bekannte Buchautor und Blender-Tutor Carsten Wartmann anhand verschiedener kleiner Maker-Projekte, wie man das Open-Source-3D-Softwarepaket Blender für CAD-Aufgaben wie das Konstruieren eigener Vorlagen etwa für den 3D-Druck oder das CNC-Fräsen produktiv nutzen kann.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative "MakerTools" gefördert. Mit dem Programm sollen günstige High-Tech-Werkzeuge für Maker und Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen auf Open-Source-Basis entstehen. Nun sucht das Fablab München 3D-Druck-Interessierte, die bereits an ähnlichen Projekten arbeiten oder Ideen für die Umsetzung mitbringen. Auch Kooperationen mit Firmen, die Material für Metallspritzguss herstellen, sind erwünscht.

Weitere Details rund um das FabMX-Vorhaben erklärt Projektleiter Andreas Kahler im Video – der Vortrag sollte eigentlich bei einem 3D-Meetup gehalten werden und wurde aufgrund der aktuellen Lage kurzfristig ins Internet verlegt. (hch)