"Closing the Leap Gap": Binaries des SUSE-Enterprise-Linux für openSUSE

Linux-Distributor SUSE möchte die Binaries aus seinem Enterprise-Linux auch in der Community-Version Opensuse Leap einsetzen.

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"Closing the Leap Gap": SLE Binaries für openSUSE

(Bild: Bonnie Fink / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Schürmann

SUSEs CTO Gerald Pfeifer hat auf der openSUSE-Mailingliste angekündigt, dass Opensuse Leap 15.2 und SUSE Linux Enterpise 15 SP 2 so weit wie möglich zusammengeführt werden sollen. openSUSE profitiert dabei vor allem durch die Verfügbarkeit von SLE-Binaries, SUSE erhofft sich noch mehr Synergie-Effekte

In seiner Mail nennt der Technikchef bereits erste Aufräumarbeiten, die die Entwickler vorgenommen haben. Im zweiten Schritt sollen dann in openSUSE Leap 15.2 die Binärdateien aus SUSE Linux Enterprise (SLE) zum Einsatz kommen. Die openSUSE-Fassung wollen die Entwickler im Oktober 2020 als außerplanmäßiges Release veröffentlichen.

Im zweiten Teil der E-Mail findet sich ein Interview mit den Verantwortlichen sowohl aus dem openSUSE-Projekt als auch von SUSE. Diese begeistern sich durchweg für das Vorgehen und weisen explizit darauf hin, dass SUSE weiterhin an den Grundprinzipien von Open-Source-Software festhält. Die geplanten Maßnahmen seien zudem zunächst mit dem openSUSE-Board und somit dessen Vorstand besprochen worden, bevor sie den Verantwortlichen bei Suse vorgelegt wurden.

Am Ende soll das kommende openSUSE 15.3 standardmäßig die SLE-Binaries nutzen – vorausgesetzt die openSUSE-Gemeinschaft stimmt dem zu. Die soll – nach den bisherigen Plänen auch weiterhin eigene Pakete für die Distribution beisteuern.

Aus der Sicht von Pfeifer profitieren Benutzer durch die Maßnahmen gleichzeitig vom stabilen SLE-Code und der Geschwindigkeit der Community. openSUSE Leap würde sich zudem sowohl für die Community als auch Industriepartner als Entwicklungsplattform eignen. Abschließend sollen die beiden Distributionen nicht mehr nur die gleichen Quellen teilen, es würden auch die SLE-Binärdateien für die Aufnahme in openSUSE Leap bereitstehen. Laut Gerald Pfeifer trägt das Vorhaben daher intern auch das den Namen "Closing the Leap Gap".

Die wichtigsten Eckpunkte des Vorhabens fasst ein FAQ im Opensuse-Wiki zusammen, zudem läuft derzeit eine rege Diskussion auf der Opensuse-Mailingliste. (mfe)