Coronavirus: Facebook geht verstärkt gegen falsche Informationen vor

Wer Verschwörungstheorien rund um die Corona-Pandemie liked oder kommentiert, soll künftig darauf hingewiesen und zu verlässlichen Informationen geführt werden.

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Coronavirus: Facebook geht verstärkt gegen falsche Informationen vor

(Bild: dolphfyn/Shutterstock.com)

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  • dpa

Facebook wird seine Nutzer künftig benachrichtigen, wenn sie mit Falschinformationen rund um das Coronavirus interagiert haben. Es gehe um Beiträge, die entfernt wurden, weil sie Schaden anrichten könnten, wie Facebook am Donnerstag mitteilte. Davon seien bisher "Hunderttausende" gelöscht worden.

Nutzer bekommen eine Mitteilung, wenn sie solche Postings mit einem "Like" versehen oder kommentiert haben. Dabei wird ihnen Facebook zufolge allerdings nicht angezeigt, welche falschen Informationen genau den Hinweis ausgelöst haben. Zugleich verweist Facebook die Nutzer auf eine Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO über Coronavirus-Mythen.

Bei falschen Informationen über das Virus, die nicht gesundheitsgefährdend sind, beschränkt sich Facebook darauf, sie mit einem Warnhinweis auf Basis von Faktenchecks zu versehen. Im März seien so auf Grundlage von etwa 4000 Faktenchecks rund 40 Millionen Beiträge mit Bezug zum Coronavirus markiert worden, teilte das Unternehmen mit.

Die unabhängige Organisation Avaaz kam unterdessen in einer Analyse von Facebook-Beiträgen zu dem Schluss, dass viele falsche Informationen ohne Warnhinweis auf der Plattform bleiben.

Facebook teilte zudem mit, dass seine Sammlung verlässlicher Angaben – das sogenannte Coronavirus-Informationszentrum – inzwischen zwei Milliarden Nutzern angezeigt worden. Von ihnen hätten 350 Millionen die Ressourcen auch angesteuert.

EU-Kommissarin Věra Jourová begrüßte das aktivere Vorgehen von Facebook, forderte aber zugleich mehr Transparenz und besseren Datenzugang für Forscher, um die Verbreitung falscher Coronavirus-Informationen einschätzen zu können. (vbr)