Stromverbrauch und Rechenleistung: Googles Rechenzentren richten sich nach dem Wetter

CO2-neutral reicht Google nicht. Nun arbeiten die Rechenzentren vermehrt, wenn die Sonne scheint oder Wind weht.

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Googles Rechenzentren richten sich nach dem Wetter

(Bild: Soonthorn Wongsaita/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google will seinen Energieeinsatz weiter optimieren: Manche Aufgaben werden erst gestartet, wenn ausreichend erneuerbare Energie vorhanden ist. Das Unternehmen arbeitet zwar theoretisch schon seit 2007 CO2-neutral, trotzdem kam weiterhin fossile Energie zum Einsatz. Nun hat Google in den vergangenen Monaten auch daran gearbeitet. Neue Technologien sorgen dafür, dass sich die Rechenleistung nach dem Wetter richtet.

Aufgaben und nicht dringende Berechnungen startet nun nur, wenn ausreichend Energien aus Sonne und Wind zur Verfügung stehen. Ingenieure haben dafür eine "Carbon-intelligent Computing"-Plattform entwickelt. Sie funktioniert laut einem Google-Blogbeitrag ohne zusätzliche Hardware und ohne Beeinträchtigung der Dienste wie die Suche, YouTube und Maps. Als Beispiele für Aufgaben, die in den Zeiten flexibel sind, nennt Google die Arbeit an neuen Foto-Filtern, die Ausweitung von Begriffen für den Übersetzungsdienst und die Videoverarbeitung bei YouTube.

Die neue Technologie wird bereits in allen Rechenzentren eingesetzt. Künftig soll es möglich sein, sie Rechenzentren-übergreifend einzusetzen. Dann könnten Aufgaben je nach vorhandener Energie zwischen ihnen verschoben werden. Über die Arbeit und Auswertungen wird es wissenschaftliche Publikationen geben.

Google ist nicht der einzige IT-Konzern, der sich um Klimaschutz bemüht. Allerdings sind die Methoden dazu recht unterschiedlich. So erreicht man eine CO2-Neutralität etwa auch durch den Kauf von Zertifikaten; Dabei bezahlt man dafür, dass anderswo weniger Treibhausgase produziert werden oder etwas Entgegengesetztes, wie das Pflanzen von Bäumen, unternommen wird. Vergangenes Jahr erklärte Google-Chef Sundar Pichai, man wolle massiv in den Klimaschutz investieren und dafür den "größten Einkauf von erneuerbaren Energien in der Geschichte" machen. 18 neue Verträge sollten Googles Portfolio an Wind- und Solarenergie um 40 Prozent steigern.

(emw)