Android 11 Developer Preview 3 hilft bei der Fehlersuche

Die dritte Vorschauversion des kommenden Android bringt APIs und Tools, die beim Debuggen und dem Aufspüren von Schwachstellen helfen.

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Android 11 Developer Preview 3 hilft bei der Fehlersuche
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Google hat die dritte Developer Preview von Android 11 veröffentlicht. Nachdem die ersten beiden Vorschauversionen einige Neuerungen im mobilen Betriebssystem mitgebracht hatten, konzentriert sich die dritte auf Funktionen für Entwickler, die vor allem dem Vermeiden von und Suchen nach Fehlern dienen. Apps lassen sich nun drahtlos debuggen und nativer Code nach Speicherfehlern durchsuchen.

Bei den vorherigen Android-Versionen gab es sechs Betaversionen. Diesmal veröffentlicht Google zwar weiterhin sechs Vorab-Releases, teilt sie allerdings in drei Developer Previews und drei Betaversionen auf, um zu betonen, dass die ersten drei ausschließlich für Entwickler gedacht sind, die ihre Apps an Android 11 anpassen müssen beziehungsweise wollen. Im Mai will Google die Betaphase starten, und das endgültige Release von Android 11 ist für das dritte Quartal geplant.

Die zweite Beta soll im Juni als Platform Stabilty Milestone erscheinen und die dritte und letzte im dritten Quartal als Release Candidate Build folgen

(Bild: Google)

Nach den Neuerungen für 5G, neuen Screen-Formaten und den erweiterten Security- und Privacy-Funktionen in der Developer Preview 1 und dem Fokus auf Foldables, dem Soft Keyboard sowie einer Frame-Rate-API in der zweiten Vorschauversion zielt die Developer Preview 3 von Android 11 mit Tools und API-Ergänzungen vor allem auf Entwickler.

Entwickler können ihre Anwendungen jetzt drahtlos über das WLAN debuggen. Auch zum ersten Verbinden des Entwicklungsdesktops mit dem Mobilgerät ist kein Kabel notwendig. In der aktuellen Preview dient dazu ein Pairing Code, aber künftig soll das Debuggen über das Scannen eines QR-Codes mit der Entwicklungsumgebung Android Studio möglich sein.

Entwickler können neuerdings ihre Anwendungen ohne Kabelverbindung auf dem Endgerät debuggen.

(Bild: Google)

Um den Debug-Zyklus zu beschleunigen, führt die Preview 3 ADB Incremental ein, mit dem das Übertragen von APKs (Android Package) über die Android Debug Bridge (ADB) bei sehr großen APK-Dateien mit einer Größe von über zwei Gigabyte bis zu zehnmal schneller vonstatten gehen soll. Entwickler müssen ihre Apps dafür mit dem neuen APK Signature Scheme v4 signieren. Da ADB Incremental eine Änderung des Dateisystems erfordert, lässt sich es sich in der aktuellen Preview nur mit dem Pixel 4 und Pixel 4XL verwenden.

Dem Vermeiden von Speicherfehlern in nativem Code und Librarys dient die Einbindung von GWP-ASan (das rekursive Akronym steht für GWP-ASan Will Provide Allocation SANity) aus der LLVM-Compiler Collection. Zwar bietet Google seit Februar das speziell auf Android zugeschnittene Tool HWASan zum Auffinden von Programmierfehlern, die unter anderem zu Use-After-Free oder Double-Free-Schwachstellen führen können, aber GWP-ASan lässt sich im Gegensatz zu HWASan auch ohne Neukompilieren des Codes verwenden.

Google hat zudem die Exit Reasons API erweitert, über die Entwickler den Grund für das jeweilige Beenden ihrer App in der Rückschau abfragen können. Darüber hinaus gibt es einige Änderungen an der API zum Data Access Auditing, mit dem Entwickler abfragen können, wie ihre App und die zugehörigen Dependencies auf die privaten Nutzerdaten zugreifen.

Weitere Neuerungen in der Android 11 Developer Preview 3 lassen sich dem Android-Blog entnehmen. Die vollständige Liste findet sich in den Support and Release Notes. Eine umfassende Übersicht der geänderten APIs bietet der Android API Differences Report. Das Device System Image ist für die Google-Geräte Pixel 2, Pixel 3, Pixel 3a und Pixel 4 jeweils in der regulären und der XL-Variante verfügbar. Außerdem lässt sich der Android Emulator zum Testen von Apps mit Android 11 nutzen. (rme)