Troubleshooting: Ausfälle bei GitHub noch ungeklärt

Zu den gehäuften Ausfällen von Diensten bei GitHub diese Woche gibt es noch keine Stellungnahme. Die Plattform war kürzlich von einer Phishing-Welle betroffen.

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Versionsverwaltung: Ausfälle und Engpässe bei GitHub sind noch ungeklärt

(Bild: Ufuk Aydin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Silke Hahn

Erst vor zehn Tagen war GitHub von einer Phishingattacke betroffen und musste vor Sicherheitslücken warnen. Diese Woche kam es an mehreren Tagen in Folge zu Ausfällen von Diensten. Was dahintersteckt, ist derzeit unbekannt. Die Dienste waren zum Teil nur eingeschränkt nutzbar und GitHub-Nutzer beklagten, dass sie grundlegende Programmieraufgaben nicht ausführen konnten.

Zahlreiche Entwickler baten Microsoft via Twitter um detaillierte Auskunft (Post-Mortems) zu den GitHub-Problemen. Die Statusseite von GitHub bietet lediglich Updates zum Stand der Problembehebung, allerdings ohne Angabe, was schief läuft. Dort wurden die Dienste nur als "beeinträchtigt" gekennzeichnet, lediglich der Git-Betrieb erhielt einen Eintrag mit "Vorfall".

Twittermeldung eines von den Ausfällen Betroffenen: Die Cloud sei kein Wunderwerk

(Bild: Twitter)

Der gestrige Ausfall betraf laut Betroffenen allerdings Git-Operationen, API-Anfragen, Pull-Requests und -Projekte, GitHub-Aktionen, Pakete, Seiten, Webhooks, Issues und einiges mehr. Betroffen waren oder ist auch der GitHub Classroom von GitHub Education.

Die Ausfälle legten am 21. April mindestens anderthalb Stunden lang zahlreiche GitHub-Dienste lahm, am 22. April kam es über drei Stunden hinweg zu zwei großen Ausfällen. Am 23. April kam es erneut zu Problemen, deren Behebung wohl rund drei Stunden in Anspruch nahm. Derzeit sind weder die Ursachen noch die Recovery-Methoden öffentlich greifbar.

Statusseite von GitHub am 23. April 2020, die nur einen Vorfall (Incident) ausweist und andere Dienste lediglich als "beeinträchtigt" (degraded) vermerkt

(Bild: GitHub)

Die US-amerikanische Tech-Journalistin Mary Jo Foley machte in ihrer Kolumne im IT-Magazin ZDNet auf das Problem aufmerksam und monierte, dass Microsoft zu den Problemen seiner Versionsverwaltung bislang keine Stellung bezogen habe. Das ist bemerkenswert, da die Microsoft-Kolumnistin als Insiderin gilt, die Hintergründe oft als Erste erfährt, und andere Medien ziehen sie regelmäßig als Primärquelle heran. Foley hatte zu den Vorfällen bei Microsoft angefragt und bislang noch keine Antwort erhalten.

Zu den jüngsten Schwachstellen in der Versionsverwaltung Git und der Welle von Phishing-Mails bei der Plattform GitHub finden Interessierte eine Meldung mit Hintergrundinformationen auf heise Developer. Ob zu den aktuellen Ausfällen ein Zusammenhang besteht, ist derzeit noch offen. (sih)