iPhone-Fotos als Speicherfresser: Fehler in Apples Digitale-Bilder-App

Werden iPhone-Aufnahmen über "Digitale Bilder" importiert, können Leerdaten viele GByte an Speicherplatz auf dem Mac belegen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
iPhone-Fotos als Speicherfresser: Fehler in Apples Digitale-Bilder-App

Digitale Bilder ist Apples in macOS integriertes Tool zum Importieren von Fotos und Videos.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Entwickler warnen vor einem neuen Bug in Apples "Digitale Bilder"-App, der Speichermedien unnötig füllen kann: Beim Importieren von iPhone- oder iPad-Fotos als JPEG-Dateien schreibt das in macOS integrierte Standard-Tool nämlich rund 1,5 MByte an Leerdaten in jede Bilddatei, wie das Entwickler-Team von Neo Finder bemerkte. Werden Dateien oft auf diese Art in "Digitale Bilder" importiert, fallen schnell viele GByte an zusätzlich belegtem Speicherplatz an – ein Ärgernis besonders auf Macs mit kleinen SSDs oder beim Sichern großer Fotobibliotheken auf externen Speichermedien.

Der Fehler tritt offenbar nur auf, wenn man Fotos von iOS-Geräten mit "Digitale Bilder" auf den Mac importiert, nicht aber beim Übertragen von Aufnahmen, die mit einer klassischen Digitalkamera gemacht wurden. Man sei durch puren Zufall bei der Inspektion der JPEG-Dateien mit einem Hex-Editor auf diese "kolossale Platzverschwendung" gestoßen, schreiben die Entwickler und habe den Bug an Apple gemeldet.

1,5 MByte an Leerdaten im von Digitale Bilder angelegten JPEG.

(Bild: NeoFinder)


Der Fehler tritt mindestens seit macOS Mojave 10.14.6 auf und ist auch in macOS 10.15 Catalina bis hin zur aktuellen Version 10.15.4 mit Digitale Bilder in Version 8.0 weiter zu finden: Ein importiertes iPhone-Foto belegte im kurzen Test von Mac & i im ursprünglichen "High Efficiency Image File Format"-Format (HEIF) 4,1 MByte. Bei der Konvertierung zum JPEG durch Digitale Bilder verdoppelte sich der Speicherplatzbedarf der Datei auf 8,2 MByte. Zum Vergleich: Lässt man iOS die JPEG-Konvertierung desselben Fotos vornehmen, so belegt es 5,3 MByte.

Bis Apple den Fehler behoben hat, können Nutzer ihre iPhone-Fotos im HEIF-Format importieren und anschließend auf dem Mac mit einem Tool der Wahl in JPEGs konvertieren. Den zusätzlichen Speicherplatzbedarf bereits importierter Bilder kann das natürlich nicht beseitigen. Laut NeoFinder will das altgediente Foto-Tool Graphic Converter eine Funktion ergänzen, um die Leerdaten nachträglich wieder zu entfernen.

[Update 29.4.2020 12:45 Uhr] In der jüngsten Beta von Graphic Converter 11.2 findet sich die Funktion zum Entfernen der Leerdaten im Kontextmenü unter Metadaten (Allgemein) / Nullen am Dateiende entfernen (nur JPEGs). Die Größe unseres Test-JPEGs schrumpfte dadurch von 8,2 auf 5,3 MByte.

Mehr Infos

t

(lbe)