Google-Konzern Alphabet steigt auf die Kostenbremse

Trotz Anzeigenschwunds im März ist Googles Quartalsumsatz noch um ein Siebtel gestiegen. YouTube und die Cloud wachsen besonders stark.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Google-Konzern Alphabet steigt auf die Kostenbremse

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google-Eigentümer Alphabet hat im ersten Quartal des Jahres 41,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das sind 13 Prozent mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Beim Nettogewinn gibt es in ein Plus von rund drei Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. Wie gewohnt sind Googles Werbeeinnahmen für den Löwenanteil des Konzernumsatzes verantwortlich. Doch hinterlässt die Coronavirus-Pandemie ihre Spuren: "Im März haben wir eine signifikante Verlangsamung der Werbeumsätze erlebt", berichtete Alphabets Finanzchefin Ruth Porat.

Der Konzern reagiert mit einem Sparprogramm: Im restlichen Jahr sollen deutlich weniger neue Mitarbeiter eingestellt werden, bestehende Angestellte werden weniger reisen und zumindest bis Ende Mai von zu Hause arbeiten. Parallel werden die Werbeausgaben sowie Investitionen in Datenzentren und andere Maschinen reduziert.

Betrachtet man Google alleine, sieht man ebenfalls 13 Prozent Umsatzwachstum auf 41 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn ist jedoch mit 9,3 Milliarden Dollar kaum höher ausgefallen. Die Umsätze anderer Alphabet-Töchter als Google sind derweil um mehr als ein Fünftel auf 135 Millionen Dollar gesunken. Die Verluste haben sich um 29 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar ausgeweitet.

Dass der Betriebsgewinn des Konzerns dennoch um ein Fünftel auf acht Milliarden US-Dollar gestiegen ist, liegt an früheren Vergehen Googles. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Alphabet fast 1,7 Milliarden Dollar EU-Kartellstrafe zahlen müssen. Diese Belastung gibt es diesmal nicht. Institutionelle Anleger focht das bescheidene organische Gewinnwachstum nicht an. Im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen Dienstagabend machten Google-Aktien einen deutlichen Sprung nach oben (+8%).

Die stärksten Wachstumstreiber sind Googles Werbeumsätze rund um Suchergebnisse und bei YouTube sowie das Cloud-Geschäft. YouTube hat in den drei Monaten vier Milliarden Dollar eingespielt, was ein Drittel mehr ist als vor einem Jahr. Die Cloud-Sparte hat sich sogar um die Hälfte auf 2,8 Milliarden Dollar gesteigert. Andere Werbeeinnahmen als bei YouTube stiegen um zirka ein Zehntel. (ds)