SoC-Hersteller Qualcomm: Smartphone-Markt bricht um 30 Prozent ein
Laut dem weltweit größten Produzenten von Smartphone-Prozessoren wird sich der Mobilmarkt im zweiten Halbjahr langsam von der Coronavirus-Pandemie erholen.
(Bild: c't)
Qualcomm hat zur Bekanntgabe seiner jüngsten Geschäftszahlen zum ersten Quartal 2020 über die derzeitige Weltlage gesprochen. Am Jahresanfang gingen die Verkäufe von Mobilprozessoren für Smartphones um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück – insbesondere der chinesische Markt brach laut eigenen Angaben ein, erhole sich aber wieder.
Das Kaufverhalten in China nach dem Ausbruch des Coronavirus nimmt Qualcomm zum Anlass, im zweiten Quartal 2020 einen weltweiten Rückgang zu prognostizieren: Qualcomm wird voraussichtlich 30 Prozent weniger Smartphone-Prozessoren verkaufen als im November 2019 erwartet. Ab dem dritten Quartal 2020 geht der Hersteller von einer Erholung aus, die das schwache erste Halbjahr teilweise abfangen soll: Die Prognose für das Gesamtjahr 2020 reduziert Qualcomm um 10 Prozent.
Die Systems-on-Chip (SoCs) von Qualcomm stecken weltweit in den meisten Smartphones. Abseits von Apple und Huawei setzen alle großen Smartphone-Hersteller auf die sogenannten Snapdragon-Prozessoren. Selbst Apple verbaut zudem Modems von Qualcomm.
Gewinneinbruch
Im zweiten Quartal 2020 brach Qualcomms Gewinn um 29 Prozent auf 468 Millionen US-Dollar ein (2. Quartal 2019: 663 Millionen US-Dollar). Der Umsatz stieg zwar um 5 Prozent auf 5,22 Milliarden US-Dollar, allerdings nur auf dem Papier: Überdurchschnittlich hohe Lizenznachzahlungen aus vorherigen Quartalen sind erst in den aktuellen Geschäftszahlen enthalten, stellen aber keine echten Einnahmen aus diesem Jahr dar.
Hinzukommt ein „vorteilhafter Produktmix“, wie Qualcomm anmerkt. Auswirkungen auf die Verbreitung von 5G-Smartphones und dem Ausbau entsprechender Netze soll es derweil keine geben. Zudem hat Qualcomm Abkommen mit den chinesischen Herstellern Oppo und Vivo ausgehandelt, die ihre 5G-Chips fortan bei Qualcomm einkaufen. (mma)
