T-Mobile US: Mehr Kunden, höherer Gewinn

T-Mobile hat in den USA mehr Kunden gewinnen können. Trotz oder gerade wegen der Corona-Krise steigerte das Mobilfunkunternehmen den Gewinn um 5 Prozent.

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T-Mobile US: Mehr Kunden, höherer Gewinn

Ein T-Mobile Store in New York 2019.

(Bild: T-Mobile US)

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T-Mobile US, die US-Tochter des Bonner Telekom-Konzerns, hat ihren Gewinn im ersten Quartal 2020 trotz Belastungen durch die Corona-Krise deutlich gesteigert. Verglichen mit dem Vorjahr nahm der Gewinn um rund fünf Prozent auf 951 Millionen US-Dollar, etwa 881 Millionen Euro, zu, wie T-Mobile am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Umsätze konnte T-Mobile US jedoch nicht steigern, sie stagnierten bei rund 11,1 Milliarden US-Dollar, trotz einer Zunahme von 5,3 Prozent auf etwa 8,7 Milliarden Dollar beim Service-Umsatz.

Die COVID-19-Pandemie habe das Geschäft insgesamt belastet und dürfte dies auch noch weiter tun, warnte T-Mobile US. Zwar habe der Umsatz im Bereich Services zugenommen, bedingt durch die Ausgangsbeschränkungen sei jedoch ein Rückgang bei den Ausrüstungsumsätzen und im Einzelhandel zu verzeichnen.

Dennoch konnte T-Mobile im ersten Quartal nach Abzug von Kündigungen 452.000 neue Telefonverträge unter eigener Marke hinzugewinnen. Damit steigt die Anzahl der Postpaid-Kunden auf insgesamt 68,5 Millionen, schreibt T-Mobile US in ihrem Geschäftsbericht.

Um den gestiegenen Bedarf an Netzwerkkapazitäten in der Corona-Krise durch Chat, Sprachkommunikation, Videokonferenzen und Homeoffice abdecken zu können, habe T-Mobile US mit Partnern und der Federal Communications Commission (FCC) zusammengearbeitet, um die Kapazitäten im 600-MHz-Spektrum zeitweise zu verdoppeln. Zusätzlich schreitet die Zusammenführung des eigenen Netzwerkes mit dem Sprint-Netzwerk voran. T-Mobile US hatte nach zwei Jahren kartellrechtlicher Zitterpartie den Rivalen Sprint am 1. April übernehmen können.

Auch beim Ausbau des eigenen 5G-Netzes habe man Fortschritte erzielt: In Philadelphia wurden erste 5G-Standorte bereitgestellt. Kunden mit kompatiblen 5G-Smartphones sollen dort bereits mit bis zu 600 Mbit/s im Netz unterwegs sein können. In New York habe man ebenfalls mit der Einrichtung von 5G-Standorten begonnen, andere Städte sollen im Laufe dieses Jahres folgen. Dabei steckt T-Mobile US die Ziele sehr hoch: Das Unternehmen will das "weltweit beste 5G-Netzwerk“ aufbauen und nach der Fusion mit Sprint als "New T-Mobile“ die beiden US-Marktführer Verizon und AT&T angreifen, um Branchenführer zu werden.

Eine Jahresprognose wollte das Unternehmen wegen der Corona-Krise jedoch nicht abgeben. Insgesamt übertrafen die Quartalszahlen die Erwartungen, die Aktie drehte nachbörslich zunächst ins Plus auf einen Wert von 82,31 Euro. Mittlerweile ist der Kurs am Donnerstagvormittag jedoch auf 80,10 Euro gesunken. (olb)