Spielemarkt: 9 von 10 PC-Spielen werden als Download gekauft

Videospiele werden in Deutschland immer häufiger als Download gekauft, teilt game mit. Bei den Konsolen ist diese Entwicklung noch nicht ganz angekommen.

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Gamescom

(Bild: dpa, Oliver Berg)

Lesezeit: 2 Min.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 45 Prozent der verkauften Spiele als Download bezogen. Das geht aus Zahlen von GfK und App Annie hervor, die der Branchenverband game nun veröffentlicht hat. 45 Prozent stellen einen bisherigen Rekordwert dar – von 2017 auf 2018 war der Download-Anteil noch von 42 auf 41 Prozent leicht zurückgegangen. Die Statistik bezieht sich auf PC-, Konsolen- und Handheld-Titel. Spiele-Apps für Mobilsysteme, die ausschließlich als Download verfügbar sind, werden also nicht berücksichtigt.

Der Umsatzanteil von Download-Spielen hat sich ebenfalls nach oben entwickelt: 33 Prozent des Umsatzes aus Spielverkäufen wird mit Downloads umgesetzt. Weil reine Download-Spiele ausgeblendet wurden, dürfte die Diskrepanz zwischen Umsatz- und Absatzanteil vor allem auf Preisunterschiede zwischen Disc- und den Download-Versionen zurückzuführen sein.

Der Absatzanteil von Download-Spielen nimmt seit Jahren zu – mit einer kleinen Delle im Jahr 2018.

(Bild: game)

Auf dem PC werden laut game 9 von 10 Spielen als Download-Version erworben. PC-Spieler haben oft die Wahl, wo und zu welchem Preis sie ihr Spiel kaufen möchten. Konsolenspieler sind dagegen in der Regel auf die offiziellen Digital-Stores der Hersteller angewiesen, wenn sie ein Spiel als Download kaufen möchten. Viele Desktop-Rechner und vor allem Notebooks werden außerdem mittlerweile komplett ohne optisches Laufwerk gebaut.

Diesen Schritt hat auch Microsoft bei der Xbox One S All-Digital Edition gewagt, die kein Laufwerk mehr besitzt. Die Zahlen von GfK zeigen aber, warum sich Spielekonsolen ohne Laufwerk in absehbarer Zeit nicht durchsetzen werden: 76 Prozent aller Konsolenspiele wurden 2019 noch auf Datenträger verkauft.

"Download-Portale gewinnen neben dem klassischen Handel seit Jahren an Beliebtheit bei Spielerinnen und Spielern. Der komfortable Zugang, das breite Spektrum sowie Spiele-Erweiterungen und Beta-Versionen machen die Plattformen für viele Gamerinnen und Gamer besonders interessant", kommentiert game-Geschäftsführer Felix Falk die Zahlen. Die Stärke der digitalen Vertriebswege zeige sich besonders in der aktuellen Coronakrise. In den Statistiken werden sich mögliche Effekte der Ausgangsbeschränkungen aber erst im kommenden Jahr zeigen.

Dem deutschen Spielemarkt geht es insgesamt gut: Im vergangenen Jahr wurden 6,2 Milliarden Euro umgesetzt, teilte der Branchenverband Ende April mit. Besonders das Software-Geschäft florierte 2019. Der Hardware-Sektor litt dagegen unter dem zunehmenden Alter der Spielekonsolen Playstation 4 und Xbox One zu spüren. Ihre Nachfolger sind für Ende des Jahres geplant. (dahe)