Microsoft gibt Cerberus frei – neue Open-Source-Bausteine für Cloud-Datacenter

Beim Netzwerktreffen des Open Compute Project (OCP) hat Microsoft weiteren Quellcode und Module für Open-Source-Cloud-Rechenzentren freigegeben.

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Microsoft gibt Cerberus frei – neue Open-Source-Bausteine für Cloud Datacenter

(Bild: Javier Brosch/Shutterstock.com)

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Von
  • Silke Hahn

Anlässlich des OCP Global Summit am 12. Mai 2020 hat Microsoft den Code weiterer Bausteine für Cloud-Rechenzentren freigegeben und Pläne für künftige Quellcode-Öffnungen in Aussicht gestellt. Microsoft ist seit 2014 Mitglied des Open Compute Project (OCP), das offene Hardware-Designs für Rechenzentren herausgibt. Im Vorjahr hatte Microsoft unter anderem seinen als Zipline bezeichneten Algorithmus zur Datenkomprimierung in der Azure-Cloud offengelegt.

Laut einem den Summit flankierenden Blogeintrag plant Microsoft für das Jahr 2020, den Quellcode zu einem Cerberus genannten Standard für kryptographische Mikrocontroller freizugeben, einschließlich zugehöriger Tools, Systemprozesse, Architektur, Referenzarchitektur und Firmware. Cerberus ist ein Teilprojekt von Microsofts Projekt Olympus, in dessen Rahmen das Unternehmen skalierbare Cloud-Anwendungen entwickelt. Beide Projekte betreibt das Entwicklerteam von Azure bereits seit 2017: Cerberus soll ein Open-Source-Standard für die Industrie sein, den die OCP-Community gemeinsam weiterentwickelt, ähnlich wie bei der gemeinsamen Entwicklung von Standards beim Hardware-Design.

Im Serverbereich sehen sich OCP-Mitglieder wie Microsoft und Facebook durch den stark wachsenden Speicher- und Rechenbedarf von Cloud-Anwendungen offenbar mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, denn die Hyperscale-Cloud bringe nicht nur beim Bitcoin-Mining die Server ins Schwitzen und erfordere generell besondere Kühltechniken. Einige OCP-Mitglieder wie Facebook und CoolIT arbeiten wohl mit Microsoft gemeinsam an der Entwicklung neuer Standards für Cold-Plate-Technologien, wie sie seit Jahren für Supercomputer bereits im Einsatz seien.

Microsoft hat wohl auch vor, die Basisspezifikation seines Secure-Control-Moduls für Rechenzentren in das Open-Compute-Projekt einzubringen. Einige Hardware-Hersteller sollen bereits an der Integration dieses DC-SCM (Datacenter-ready Secure Control Module) in Serveranwendungen arbeiten. Das nächste Ziel sei die Aufnahme des Moduls als Open Accelerator Infrastructure (OAI) in die unter der Schirmherrschaft des Open Compute Project herausgegebene Richtlinie für offene Infrastruktur (OAI Specification).

Mehr Informationen lassen sich dem Eintrag in den Cloud-Blogs von Microsoft entnehmen. Der Global Summit des Open Compute Project fand dieses Jahr online am 12. Mai 2020 statt, das Programm ist auf der Summit-Website abrufbar. Weitere Details zu Projekt Olympus und Teilprojekt Cerberus können Interessierte der Ankündigung im Azure-Blog entnehmen. (sih)