Frankreich plant Auto-Kaufprämie nach Covid-19-Krise

Frankreichs Regierung möchte im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise den Kauf von weniger umweltschädlichen Autos fördern. Die Krise müsse zu einem Hebel gemacht werden, um einen ökologischen Übergang zu beschleunigen und die Franzosen zu ermutigen, Fahrzeuge zu kaufen, die für sie heute noch zu teuer seien, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag (18. Mai 2020) dem Radiosender Franceinfo.

„Ökologischen Übergang beschleunigen”

Er kündigte an, dass die französische Regierung innerhalb der nächsten 15 Tage einen Plan für die Unterstützung der Automobilbranche vorlegen werde. Die Umstellung auf weniger umweltschädliche Modelle müsse angekurbelt werden, sagte Le Maire.

In Deutschland hat die Bundesregierung eine Entscheidung über Kaufprämien auf einem sogenannten „Autogipfel” am 5. Mai auf „Anfang Juni” vertagt. Inzwischen hat sich der Wirtschaftsflügel der Unions-Bundestagsfraktion gegen eine weitere Kaufprämie für die Autoindustrie ausgesprochen. Am 12. Mai 2020 ließ er verlauten: „Eine zusätzliche milliardenschwere Abwrack- oder Kaufprämie für die Automobilindustrie lehnen wir ab.“

Le Maire stellte zudem Unterstützung für den Luftfahrtsektor in Aussicht. Vor dem 1. Juli werde ein Plan vorgelegt, der der Branche mit „Hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Region Toulouse und anderswo” unter die Arme greifen solle. Im südwestfranzösischen Toulouse hat der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus seine Zentrale. Der Konzern geriet während der Covid-19-Pandemie in die roten Zahlen.

Le Maire setzt auf Entgegenkommen

Frankreich hatte bereits öffentliche Hilfe für die Autoindustrie angekündigt. Der Hersteller Renault sollte demnach mit einer Garantie für Kredite bis fünf Milliarden Euro unterstützt werden. Autohersteller sollen nach Vorstellung der französischen Regierung im Gegenzug für öffentliche Hilfen verlagerte Produktion wieder ins Land zurückholen, wie Le Maire vergangene Woche betonte.

(fpi)