Den Raspberry Pi 4 als NAS einrichten

Dank Gigabit-Ethernet und USB 3.0 lässt sich der Raspberry Pi 4 als Netzwerkspeicher (NAS) einrichten. Je nach Einsatzzweck führen verschiedene Wege zum Ziel.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 66 Kommentare lesen
Den Raspberry Pi 4 als NAS einrichten
Lesezeit: 10 Min.
Inhaltsverzeichnis

Ein zentraler Netzwerkspeicher ist eigentlich bloß ein spezialisierter Server. Für ein Network Attached Storage (NAS) für ein kleines Netz mit wenigen Nutzern bringt der 2019 vorgestellte Raspberry Pi 4 (RPi4) die wichtigsten Voraussetzungen mit. Er hat einen ausreichend flotten Prozessor mit eingebautem Gigabit-Ethernet-(GE-)Controller sowie einen USB-3.0-Hostadapter. Um den RPi4 in ein NAS zu verwandeln, muss man bloß noch Massenspeicher anschließen und das Betriebssystem passend einrichten. Doch welches Betriebssystem eignet sich am besten für die gewünschte NAS-Nutzung und welche Speichermedien soll man nehmen: eine "große" MicroSD-Karte, USB-Sticks, externe SSDs oder klassische Magnetfestplatten?

Das von der Raspberry Pi Foundation gepflegte Betriebssystem Raspbian auf Basis von Debian Linux lässt sich auch als NAS konfigurieren, etwa indem man Verzeichnisse mit Samba (SMB) freigibt. Für alte Linux-Hasen ist das kein Problem, aber für Anfänger ist der Weg recht mühselig und fehlerträchtig. Denn zunächst muss man die gewünschten Massenspeicher einrichten und in Linux einbinden, dann Samba installieren und über eine Textdatei konfigurieren. Dabei schleichen sich leicht Fehler ein, weil man das alles "zu Fuß" richtig einstellen und sich etwa auch über Nutzerkonten und Zugriffsrechte Gedanken machen muss.

Raspberry Pi als NAS

Eine fertige NAS-Distribution wie OpenMediaVault (OMV) ist da einfacher und nutzerfreundlicher. Es gibt aber auch noch andere Raspi-Betriebssysteme, die Daten im Netz teilen können: Bei der Mediacenter-Distribution LibreElec mit "eingebautem" Kodi lässt sich SMB leicht als Option freischalten, allerdings ohne Nutzerverwaltung. Das ist ziemlich unsicher und nur für Heimnetze gedacht, in denen man sämtlichen Nutzern vertraut; bei LibreElec dient die SMB-Freigabe als einfacher Weg, um Multimediadaten auf den Raspi zu kopieren.