Hack-a-Sat: Satellit im Orbit hacken – und 50.000 US-Dollar mitnehmen

Mit dem Hack-a-Sat getauften Wettbewerb ruft die US-Luftwaffe Sicherheitsforscher weltweit dazu auf, Schwachstellen in Satelliten zu finden.

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Satellit

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Uli Ries

Im Rahmen des Wettbewerbs Hack-a-Sat können sich Hacker in zwei Runden an (echtem) Satelliten-Equipment versuchen. Die Hack-a-Sat-Veranstaltung richtet die US-Luftwaffe gemeinsam mit anderen US-Regierungsorganisationen aus. Der Anmeldeschluss ist am 22. Mai.

Mit dem Wettbewerb macht die US Air Force ihr Versprechen aus dem vergangenen Jahr wahr. Die online abgehaltene Qualifikation beginnt am 22. Mai und dauert 48 Stunden. In der Finalrunde nehmen die acht besten Teams aus der Qualifikation teil. Das Finale findet aufgrund der Corona-bedingten Absage der Hackerkonferenz DEF CON ebenfalls virtuell statt (07. bis 09. August). Ursprünglich sollte der Wettstreit ihm Rahmen der Konferenz stattfinden, analog zum letztjährigen Hacking eines F15-Kampf-Jets.

Die Qualifikationsrunde soll im Stil der TV-Quizshow Jeopardy ablaufen: Jedes Team muss vorbereitete Aufgaben lösen, die in verschiedene Kategorien gruppiert und auf dem Jeopardy-Board angezeigt werden. Löst ein Team eine Aufgabe, kann es eine weitere "Challenge" freischalten und sich an ihr versuchen. Pro bewältigter Challenge bekommt das Team eine (virtuelle) Flagge, die auf der zum Wettbewerb gehörenden Website in Punkte umgewandelt werden kann.

Während des Finales sollen die Teilnehmer ausgewählter, echter Satellitentechnik am Boden und später auch im Orbit per Reverse Engineering im Code hinterlegte "Flags" entlocken. Das Team, das die meisten dieser Flags umschifft, gewinnt und bekommt den Hauptpreis von 50.000 US-Dollar. Die zehn bestplatzierten Teams der Qualifikationsrunde erwartet jeweils ein Preisgeld in Höhe von 15.000 US-Dollar.

Teilnehmen können prinzipiell Hacker aus allen Ländern der Welt. Voraussetzung ist jedoch, dass zu jedem Team mindestens ein US-Staatsbürger oder Ausländer mit dauerhaftem Wohnsitz in den USA gehört. Die vollständigen Wettbewerbsregeln haben die Organisatoren in einem PDF zusammen getragen

Treibende Kraft hinter Hack-a-Sat ist Will Roper, der auch den F15-Hack im Jahr 2019 ins Leben rief. Roper verantwortet als "Assistant Secretary of the Air Force for Acquisition, Technology and Logistics" sämtliche Anschaffungen der US-Luftwaffe.

Vor Journalisten sagte Roper, dass es bei Hack-a-Sat nicht nur ums Aufspüren bestehender Bugs in Satellitensystemen geht. Vielmehr will er die US Air Force wachrütteln und deren Einstellung gegenüber Cyber-Sicherheit und der Hacker-Gemeinde ändern. (des)