Themenmolekül: Die digitale Rote Liste

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Diesmal unter anderem mit aussterbenden Cloud-Speichern, verschiedenen Klugheiten und den lieben Marsrovern.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Glaser

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Gute Nachricht: Einer südkoreanischen Studie zufolge scheint es, dass die re-positiven Personen, die nach der Genesung von COVID-19 neuerlich positiv getestet wurden, nicht infektiös sind.

Gefährdete Arten sind nicht auf das Tierreich beschränkt, wie die BitList of Digital Endangered Species zeigt. Sie wurde von der britischen Digital Preservation Coalition (DPC) 2018 das erste Mal kuratiert und auf ihrer Website veröffentlicht, wo sie jährlich auf den neuesten Stand gebracht wird. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern der weltweiten Gemeinschaft für digitales Konservieren zusammen. Sie bewerten bedrohte digitale Materialien und Formate und organisieren ihre Ergebnisse in mehreren Kategorien. Die jüngste Überarbeitung der Liste wurde im November 2019 abgeschlossen. Die Risikoklassifizierung erfolgt nach den Kategorien "geringes Risiko" (derzeit keine Einträge), "anfällig" (Cloud Storage und veröffentlichte Forschungsarbeiten, um nur einige zu nennen), "gefährdet" (z. B. digitale Materialien in Museen und Galerien), "kritisch gefährdet" (Adobe Flash, Family Records) und "praktisch ausgestorben" (Daten aus der Zeit vor dem WWW und Mailbox-Systemen). Es gibt auch eine Kategorie für bedrohte digitale Materialien, die von der BitList-Jury in Zukunft überprüft werden sollen. Jede Kategorie enthält Beispiele für die betroffenen Medien und eine Begründung für die Sorge vor dem Verschwinden. Wer sich eingehender mit digitaler Konservierung befassen möchte, sollte sich die Materialien ansehen, die auf der Knowledge Base-Seite der Website des DPC aufgelistet sind.

Neun Typen von Intelligenz wie sie Howard Gardner vorgeschlagen hat.

Während Questacon, Australiens interaktives nationales Wissenschafts- und Technologiezentrum, aufgrund von COVID-19 derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen ist, können sich Interessierte aus aller Welt an dessen umfangreicher Online-Sammlung von STEM-Aktivitäten erfreuen (STEM steht als Abkürzung für Science Technology Engineering Mathematics). Die Aktivitäten wurden für eine Vielzahl von Zielgruppen erstellt, beginnend bei denen, die "einfache wissenschaftliche Aktivitäten unter Verwendung preiswerter Materialien" suchen, bis hin zu denen, die "Projekte suchen, die technologisch anspruchsvoller sind". Die in ihrem Katalog enthaltenen Ressourcen und Websites enthalten von allem etwas: bürgerwissenschaftliche Projekte (Citizen Science), Informatik- und Kodierungsübungen und konzeptuelle mathematische Aktivitäten, bei denen auch getanzt wird. Eine Liste der Aktivitäten kann man herunterladen, daneben bietet die Sammlung auch MOOCS (Massive Online Open Courses), also kostenlose (oder kostengünstige, da einige Kurse den Kauf von Zusatzmaterial empfehlen) Kurse, die sich perfekt für Pädagogen oder Eltern eignen, die nach bereichernden webbasierten Bildungsmöglichkeiten suchen. Zu den aktuellen Kursen gehören u.a. "Grundlagen des Bastelns", "Schaltkreise" und "Maschinelles Lernen".

Warum mögen Menschen die Marsrover so? Die Planetenwissenschaftlerin Tanya Harrison erörtert die merkwürdig menschenähnlichen Eigenschaften der Marsrover, die ihnen einen besonderen Platz in unseren Herzen verschafft haben. Harrison ist eine ehemalige Mitarbeiterin der Marsrover-Missionen der Nasa und Planetenwissenschaftlerin, die sich auf die Geomorphologie des Mars sowie auf Aufnahmen von Mars und Erde konzentriert.

Für viele Menschen, die mit social Distancing beschäftigt sind, bedeutet mehr Zeit zu Hause auh mehr Zeit zum Experimentieren in der Küche. Die Video-Tutorials von ChefSteps bieten Inspiration und Anleitung für den Einstieg. Der YouTube-Kanal versucht zu vermitteln, wie man "intelligenter kochen kann" und bietet dazu eine Sammlung kostenloser, kurzer Videos, die normalen Menschen in der Küche Kochschultechniken einflüstern möchten. im ChefSteps: Science Corner kann man seine Kenntnis über das Wissenschaftliche hinter dem Kochen und Essen vertiefen. Der Kanal bietet auch eine Vielzahl von Einzelvideos an, die einem bei der Zubereitung von Mahlzeiten behilflich sein sollen – von Tamales (siehe "Hot-to-Trot Tamales") bis Sushi (siehe "Einfache Sushi-Rollen mit Taichi Kitamura").

(bsc)