Fotopraxis: Food-Fotografie im Schmeichellicht

Food-Fotos sind gar nicht so einfach zu fotografieren. Zu einem ansprechenden Bild gehört mehr als ein Tisch im Restaurant und ein Handy jüngster Generation.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Fotopraxis: Food-Fotografie im Schmeichellicht

Knusprige Süßkartoffelchips im natürlichen Licht. Solche Food-Fotos sind kein Hexenwerk, wenn man ein paar Lichttricks kennt. Sony A7 III mit Canon EF 24-70 f/2.8L II | 50 mm | ISO 1000 | f/2.8 | 1/100 s | Diffuses Fensterlicht von gegenüber

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Tilo Gockel
Inhaltsverzeichnis

Wenn man Lebensmittel fotografiert, kann viel schief gehen. Das Gericht war köstlich, das Foto ist erschreckend. Und das liegt an der technischen Ausgestaltung. Ein Bespiel gefällig?

Oh je, hier hat der Fotograf leider alles falsch gemacht. Dieses Foto taugt gut als Lehrbeispiel, um zu sehen, was alles schiefgehen kann.

Aufgenommen wurde es mit einem Smartphone und mit dem internen LED-Blitz. Dieses Licht ist zum einen zu klein und zum anderen auch noch auf der Achse der Kamera – Food braucht aber stets Gegenlicht oder Gegenseitenlicht. Weiterhin ist das Spektrum ungünstig und ergibt mit dem Umgebungslicht ein hässliches Mischlicht. Auch die Perspektive ist unschön, und last but not least entfallen durch den kleinen Sensor und die kurze Brennweite auch jegliche Unschärfe-Effekte.

Mit diesen Erkenntnissen kann man bereits vieles verbessern. Zuerst einmal schaltet man den internen Kamerablitz und das Raumlicht aus. Verwendet man eine bessere Kamera mit einer lichtstarken Optik, lässt sich mit Schärfeverläufen spielen. Wer tatsächlich nur das Smartphone dabei hat, macht Top-View-Aufnahmen, denn da fällt die störend große Schärfentiefe nicht mehr so auf. Im Anschluss macht man sich auf die Suche nach geeignetem Licht.